Die Neubebauung am Trommelpättgen, zwischen dem ehemaligen Fasan und der Martin-Luther-Kirche ist fast fertig. Seit einigen Wochen erahnt man, dass hier zu dicht und zu hoch gebaut wurde.
Das Gegenargument „Anders kann man heute nicht profitabel bauen“ ist bekannt und doch falsch, weil es hier städtebaulich gesehen um eine Keimzelle der Innenstadt ging!
Die geschmückten, von oben beleuchteten Tannenbäume, stehen schon Spalier in der Innenstadt. Die Weihnachtsmänner der Paketdienste bringen erste Geschenke . . .
Erleuchtung kommt von oben, schließlich stehen die Tannen unter Straßenlaternen!
Neue Besen sollen bekanntlich besser kehren. Ob sich das bei der neuen Beschilderung bestätigt? Die Kirchengemeinden fühlen sich nicht aureichend berücksichtigt und, habe ich die Hinweise auf öffentliche Toiletten übersehen?
Und, sind die verschiedenen neuen Farben Grau und Blau nach dem alten Einheitsgrün gewünscht?
Und, was lange währt, kann endlich gut werden: Der BfGT-Antrag zur neuen Beschilderung wurde im August 2015 einstimmig im Planungsausschuss beschlossen. Im folgenden Jahr sollte die Verwaltung ein Konzept vorstellen. Nun sieben Jahre (!) später sind sie im Stadtbild zu finden!? Gut, dass man in dieser Zeit Passanten nach dem Weg fragen konnte.
Ob die Investorenarchitektur innenstadtprägende Gebäude erschaffen kann, muss man zumindest in Frage stellen, wenn man sich die neu errichteten Gebäude der letzten Jahre revue passieren läßt.
Aber vielleicht gelingt es ja hier einen Phönix aus der Asche der Brandruine zu bergen!?
Die Gründung der Großbaustelle zwischen Kökerstraße, Trommelpättken und Martin-Luther-Kirche setzt dem Fasan konstruktiv stark zu. Elf waagerecht arretierte Stahl-stangen in Geschossdeckenhöhe bilden seit einigen Tagen ein statisches Stützkorsett an beiden Giebel.
Hoffen wir, dass der denkmalgeschützte Vogel weiterhin aufrecht stolzieren kann und dass kein Bauarbeiter zu Schaden kommt.
Man kommt nicht umhin bei diesen Bildern an die Ukraine zu denken. Wer muss dort demnächst die Kriegsruinen abreißen und neu bauen, damit die Überlebenden wieder ein Dach über dem Kopf haben? Friedenskassen sind dann wohl leer!?
P.S.: In Gütersloh bleibt die Kirche im Hintergrund natürlich im Dorf!
Zwischen der Marienfelder-, der Prinzen- (der Friedens-) und der Holzstraße gibt es noch vermarktungsfähige Grünflächen, für die man bestimmt eine Baugenehmigung bekommen kann!!!
Die Hutschachteln im Hinterland der Baumstraße haben es bereits vorgemacht. Jetzt müssen nur noch die GrundstückseigentümerInnen mitmachen!
Müsste es nicht auch Ausgleichsflächen für verbaute Innenstadt-Grünflächen geben, z.B. Parkvergrößerungen wie es am Mohns Park möglich wird?
Besonders im Innenstadtbereich, aber auch schon in den Randzonen, werden Grünflächen auf Kosten von hochpreisigen Flachdach-Neubauten vermarktet. Man hat den Eindruck, dass Investoren spezialisierte Neubau-Suchteams beschäftigen, die die großen Grund-stücke auf eine Hinterhofbebauung prüfen.
Bezahlbarer Wohnraum entsteht hier in den seltensten Fällen. Ein genossenschaftlicher Bauverein kann die überhöhten Bodenpreise sicher nicht berappen! Was tun?
Bebauungspläne, die Grün schützen, preisgünstigen Wohnraum ermöglichen, Auf-stockungen erlauben und Quartierserhaltung befördern, wären z.B. eine nachhaltigere Lösung!
Da gibt es doch eine neue Abteilung im Rathaus, die könnte doch . . . !? Ob diese Nebenstelle, die in eine Villa (!) einziehen wird, allerdings ihren Blick auf bezahlbaren Wohnraum richtet, bleibt abzuwarten?
(Foto oben links: Berlinerstraße, Nähe Rathaus, Foto oben rechts: Moltkestraße, Nähe Städt. Gymnasium, Foto unten: Baumstraße, Ansicht von der Marienfelder Straße)
Die Lampion-Installatation in der Königstraße ist Teil des „Gute Laune Pakets“ für die Wiederbelebung der Gütersloher Innenstadt nach der Coronaabstinenz. Kann man auch mal loben!
Allerdings frage ich mich, warum nur Events und Außengastronomie Stadtzentren mit Bürgern füllen können? Sollten nicht Dinge aus Geschäften des täglichen Bedarfs, kostengünstiger Wohnraum, Arztpraxen, Grünflächen, Spielplätze und Begegnungsflächen ohne Konsumzwang die Innenstädte auch auf natürliche Art und Weise attraktiv machen? Also eine lebenswerte City, die sich von unten „belebt“.
Warum bauten wir z.B. die Märkte auf die grüne Wiese, ließen Artpraxen an den Krankenhäusern zu, verdrängten die Busse aus der Berliner Straße und fordern Parteien heute noch mehr Franchising-Geschäfte? Kann Politik und Verwaltung nicht zu ihren Fehlern stehen?
Schon macht das Abrissgerücht die Runde. Denkmalschutz-Experten fanden nicht genug Erhaltenswertes. Droht nun der Abriss und die Schaffung hochpreisiger mehrstöckiger Wohnbebauung? Greift in dieser begehrten Innenstadtlage das Baulandmanagement der Stadt Gütersloh, welches auch bezahlbaren Wohnraum vorsieht?
Ausbrüten im Sinne von Überlegungen, was unsere Innenstadt auf Dauer lebendiger macht und sich gleichzeitig als verkaufsfördernd etabliert. Ideen abseits des Gütersloher Frühlings sind gefragt. Wie wär es mal mit einer Bürgerbefragung?
Güterslohs Innenstadt blüht Jahr für Jahr künstlich auf. Die Alternative wäre die Schaffung von Dauergrün in der ganzen Stadt. Aber das predige ich auch schon seit zig Frühjahren.
Was nicht alles so über den Atlantischen Ozean schwappt: Der schwarze Freitag ist jetzt eine Woche lang Schnäppchenhype. Amazon beendet die Blackweek dann am 30.11. mit seinem Cyber-Monday.
Ob die heimischen Läden, die sich etwas widerwillig der Schwärze hingeben mussten, davon profitieren werden, bleibt in Coronazeiten zu bezweifeln. Die Einkaufszonen sind jetzt nicht Schwarz vor Menschen. Schade. Kontaktsperre funktioniert im Internet eben besser, . . . nur der Bringedienst sollte nicht positiv sein. Also Abstand halten!
Bald startet der Warenausverkauf von Karstadt. Der Besitzer hat nach Meldung der lokalen Zeitungen bereits gewechselt. Das zentrale Gebäude gehört nun einer noch größeren Heuschrecke, die von New York aus gefüttert wird.
Welchen Einfluss haben wir Bürger, unsere kommunalen Vetreter, unsere Verwaltung noch, diese zentrale Immobilie wiederzubeleben?
Die Gewinn- und Verlustwürfel sind gefallen, das Aus für die Güterslohfiliale besiegelt!
Jetzt könnte eine wegweisende von der Stadtverwaltung moderierte Bürgerbeteiligung beginnen. Die Fragestellung lautet: Welcher „Inhaltsmix“ macht am zentralen Berliner Platz Innenstadt für Zukunft attraktiv?
Lassen wir das nicht die bekannten oder unbekannten Investoren entscheiden!
So manche Ladenzeile gibt für den Innenstadtbesucher ein zerrissenes Bild ab, das zum Nachdenken anregen kann. Manch eine/r spricht schon von Geisterstädten. Was passiert demnächst im ortspezifischen Einzelhandel, bei den Filialisten, bei den Dienstleistern? Ist es die Stadtplanung, sind wir es, die Verbraucher, der Onlinehandel, Coronas Wellen oder alle zusammen?
Wie wollen wir die Innenstadt in Zukunft nutzen, was stellen sich Handel, Gütersloh Marketing, Lädeneigentümer, Investoren, Konsumenten, Besucher zukünftig vor? Kann ein Beteiligungsformat das dauerhafte Verkleben von Schaufenstern retten? Gar ein runder Tisch?
Die grünen Gartenflächen in der Moltkestraße sind angezählt, hinter zwei Häusern wird bereits auf den Grünflächen gebaut! Versiegelung und Gentrifizierung schreiten im Innenstadtbereich unaufhaltsam voran. Muss Verwaltung und Politik dieser Entwicklung tatenlos zuschauen? Aufstockung ist z.B. eine Lösung um Grünflächen zu erhalten!
Ein ungenutzter Fahradunterstand, ein verwaister Parkplatz, eine Firmenbrache in Innen-stadtlage. Marten wurde Tönnies, aus Tönnies wird . . . Gibt es schon Planungen?
Die Öffentlichkeit erfährt mal wieder nix und der Bauverein sucht dringend Grundstücke für den sozialen Wohnungsbau. Kann man das nicht zusammen denken?