
Heimlich, still und leise / tauschten Gärtner Bäume / auf diese Weise!
Heimlich, still und leise / tauschten Gärtner Bäume / auf diese Weise!
Was nicht alles so über den Atlantischen Ozean schwappt: Der schwarze Freitag ist jetzt eine Woche lang Schnäppchenhype. Amazon beendet die Blackweek dann am 30.11. mit seinem Cyber-Monday.
Ob die heimischen Läden, die sich etwas widerwillig der Schwärze hingeben mussten, davon profitieren werden, bleibt in Coronazeiten zu bezweifeln. Die Einkaufszonen sind jetzt nicht Schwarz vor Menschen. Schade. Kontaktsperre funktioniert im Internet eben besser, . . . nur der Bringedienst sollte nicht positiv sein. Also Abstand halten!
Bald startet der Warenausverkauf von Karstadt. Der Besitzer hat nach Meldung der lokalen Zeitungen bereits gewechselt. Das zentrale Gebäude gehört nun einer noch größeren Heuschrecke, die von New York aus gefüttert wird.
Welchen Einfluss haben wir Bürger, unsere kommunalen Vetreter, unsere Verwaltung noch, diese zentrale Immobilie wiederzubeleben?
Die Gewinn- und Verlustwürfel sind gefallen, das Aus für die Güterslohfiliale besiegelt!
Jetzt könnte eine wegweisende von der Stadtverwaltung moderierte Bürgerbeteiligung beginnen. Die Fragestellung lautet: Welcher „Inhaltsmix“ macht am zentralen Berliner Platz Innenstadt für Zukunft attraktiv?
Lassen wir das nicht die bekannten oder unbekannten Investoren entscheiden!
Der Herbst wirft seine Schatten voraus
So manche Ladenzeile gibt für den Innenstadtbesucher ein zerrissenes Bild ab, das zum Nachdenken anregen kann. Manch eine/r spricht schon von Geisterstädten. Was passiert demnächst im ortspezifischen Einzelhandel, bei den Filialisten, bei den Dienstleistern? Ist es die Stadtplanung, sind wir es, die Verbraucher, der Onlinehandel, Coronas Wellen oder alle zusammen?
Wie wollen wir die Innenstadt in Zukunft nutzen, was stellen sich Handel, Gütersloh Marketing, Lädeneigentümer, Investoren, Konsumenten, Besucher zukünftig vor? Kann ein Beteiligungsformat das dauerhafte Verkleben von Schaufenstern retten? Gar ein runder Tisch?
Die grünen Gartenflächen in der Moltkestraße sind angezählt, hinter zwei Häusern wird bereits auf den Grünflächen gebaut! Versiegelung und Gentrifizierung schreiten im Innenstadtbereich unaufhaltsam voran. Muss Verwaltung und Politik dieser Entwicklung tatenlos zuschauen? Aufstockung ist z.B. eine Lösung um Grünflächen zu erhalten!
Ein ungenutzter Fahradunterstand, ein verwaister Parkplatz, eine Firmenbrache in Innen-stadtlage. Marten wurde Tönnies, aus Tönnies wird . . . Gibt es schon Planungen?
Die Öffentlichkeit erfährt mal wieder nix und der Bauverein sucht dringend Grundstücke für den sozialen Wohnungsbau. Kann man das nicht zusammen denken?
Nach dem Glühweingenuss hat man vielleicht eine etwas verzerrte Wahrnehmung entlang der Lichterketten auf der mittleren Berliner Straße.
Im angehängten GTon findet fast alles gleichzeitig statt: Weihnachtsmarkttalk, Advents-sänger und Nachtsanggeläut.
Gütselgrün statt Pekingrot, Golfrasen statt Wildblumenwiese
Vom Parkplatz an der ehemaligen Fuhrmannsgasse aus zeigen sich die unterschiedlichen Hinterhausgiebel. Sehr ausgefallen erscheint der Stufengiebel auf der rechten Seite. Die Aufstockung des kirchlichen Neubaus in Bezug zum nachbarlichen Altbau des Spielwaren-ladens ist ebenfalls gut erkennbar.
Was solls, Güterloh wächst nun mal gen Himmel, besser als Grün vernichten!
Das historische Trommelpättken weist unabhängig von dem massiven Eingriff durch die Neubebauung an der Kökerstraße einige Schäden auf. Durch die Gründung des Neubaus entstand eine gefährliche Versatzfuge an der Mauer, die bis heute nicht behoben ist. Ferner wurde das Pflaster mit wenig Liebe zum Detail mit grauen und schwarzen Pflastersteinen ausgebessert. Ob nach der erwarteten Sanierung das historische Pflaster überhaupt erhalten bleibt, ist fraglich.
Durch die Schließung der Firma Marten Vertriebs GmbH an der Bismarckstraße ergibt sich seitens der Stadtpolitik- und verwaltung eine Planungsmöglichkeit über 7000 qm Fläche in direkter Innenstadtnähe. Auch wenn das Verwaltungsgebäude stehen bleibt, was zu begrüßen ist, gäbe es noch genügend Platz für bezahlbaren Sozialwohnraum.
Was hat der Zurmühlengesellschafter Robert Tönnies damit vor, wie weit sind die Sondierungen mit dem Stadtplanungsamt?
Für Park- und Kirmesflächen ist das Gelände doch wohl zu kostbar!?
Meine Liebe zu Brandwänden ist ungebrochen, bleiben sie doch nur eine kurze Zeit sichtbar um dann für lange Zeit (erneuter Abriss) zu verschwinden.
Schon lange wünscht sich die heimische CDU einen Sandkasten in der Innenstadt. Auf dem Kaiserquartiersgelände, nicht weit vom Kolbeplatz, wurden die Kinderlieben nun fündig. Endlich können die Eltern beruhigt shoppen, solange die Bauarbeiten nicht massiv gestört werden!
Im aktuellen GT-INFO-Heft vom Februar frage ich mich in meinem GTopia-Text anlässlich der erfolgreichen Vesperkirchenaktivität, welche Rolle die Kirchen / die Kirchengebäude in der Zukunft in Innnenstädten spielen könnten. Mehr dazu im gedruckten Heft auf der vorletzten Seite!
Am gestrigen Internationalen Holocaustgedenktag musste ich an Folgendes denken:
1933 gab es 62 Personen jüdischen Glaubens in Gütersloh. 1943, zehn Jahre später, lebte kein einziger Jude mehr in unserer Stadt.
Nach dem traurigen Höhepunkt der Verfolgung jüdischer Mitbürger am 10. November 1938 begann 1941 auch in Gütersloh die systematische Verschleppung in Konzentrations-lager. Dort wurden 27 Gütersloher Juden getötet.
Die im Innenstadtpflaster verankerten Stolpersteine führen uns diese Schicksale vom Fuß bis zum Kopf vor Augen und sind ein Auftrag jederzeit aktiv gegen Ausgrenzung von Mitbürgern einzuschreiten!
Wer beim Einkaufs“bummel“ seinen Blick von den Warenauslagen abwenden kann, mal über Hecken und Mauern oder in Hinterhöfe schaut, erheischt seltene Einblicke. (Oben: Durchgang von der Moltke- zur Berlinerstraße, Blickrichtung altes Gericht; unten: vom Theodor-Heuss-Platz, Blickrichtung Stiftsgymnasium)
Auch in der Innenstadt gibt es noch einige Relikte aus dem Zeitalter der Industriellen Revolution. Sozusagen: Gütersloh auf dem Weg von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Die Schornsteine künden davon, wie sorglos man mit der Luftverschmutzung umging und wie eng Wohnen und Arbeiten verzahnt waren. Bebauungspläne lagen noch in weiter Ferne.
In meinem Fotowebbewerb hatte ich dazu aufgerufen, mir alle Arten von Christbaum-kugeln als Foto zu schicken. Ein Zeitgenosse, der unbenannt bleiben möchte, fand in zwei Innenstadtläden diese sehr großen Exemplare. Gern stelle ich sie hier aus!
Das Geschäft des Jahres brummt: „Süßer die Kassen nicht klingen“. Mein Stadtklang (Solo Projekt) kommt heute vom Berliner Platz. Weihnachtsgedudel zwischen Straßenmusik, Kinderkarussell und Kaufhausdurchsagen:
Hier konsumieren!
Warum Jahr für Jahr auf das Zufrieren der Eiswiese warten, warum massenhaft mit dem Auto in die Nachbarstädte pendeln? Ist es wirklich utopisch, die Kolbeplatzeisbahn wieder zum Leben zu erwecken. Alle reden doch von Familienfreundlichkeit und dem Wandel der Innenstädte zu Eventstätten. Kaufleute, GT-Marketing und Stadtwerke könnten hier ein Zeichen setzen:
Eine mit Windenergie gekühlte Schlittschuhlauffläche unter einem mobilen Zeltdach!
Das kleine Haus in der Feldstraße ist bereits zerlegt. Es ist ein weiteres Beispiel für die bauliche Veränderung der Innenstadt, Stichwort Gentrifizierung!
Nach und nach verschwinden die kleinen Häuser und auf ihren relativ großen Grundstücken entstehen große Mehrfamilienhäuser oder je zwei Einzelhäuser, die zumeist als Eigentumswohnungen vermarktet werden.
Beispiel Hohenzollernstraße Beispiel Prinzenstraße
Wäre es nicht an der Zeit ein paar typische kleine Haus-Ensembles (z.B. in der Hohenzollernstraße gegenüber der VHS) als denkmalwürdig zu klassifizieren um sie vor dem Abriss zu schützen? Späteren Generationen könnte damit anschaulich gemacht werden, wie bescheiden und klein die Häuser noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts am Rand der Innenstadt waren.
Oben: Münster- , Ecke Daltropstraße
Unten von oben links: Unter den Ulmen, König-, Hohenzollern- und Münsterstraße
Drei Markttage pro Woche bringen ein buntes Stadtbild auf den Berliner Platz. Dienstags von 8-14 Uhr, donnerstags von 9-18 Uhr und samstags von 9-15 Uhr kann man sich dem kommunikativen Markttreiben voll und ganz hingeben.
Verkleisterte Geschäftsfenster an der Ernst-Buschmann-Straße mit Sinn aufgehübscht
Schon vor den furchtbaren Anschlägen in Nizza, Berlin und London gab es in Gütersloh Betonwürfel als Absperrung.
Nun kommen sie immer öfter zum Einsatz. Heute z.B. in der Innenstadt zur Terrorabwehr während des Kreiskirchentages. Die 80×80 Zentimeter großen Betonpoller wiegen ca. eineinhalb Tonnen. Sie verändern das Stadtbild somit massiv.
Bunt und gut beschirmt in der Gütersloher Fußgängerzone
An Fronleichnam habe ich den aktuellen Leerstand der Geschäfte in der Gütersloher Fußgängerzone fotografisch dokumentiert. Auch wenn einige wieder neu bezogen werden, geht eine negative Wirkung von den dunklen Räumen aus.
Verkehrsverein und Einzelhandelsverband sollten mal eine Initiative starten, wie man die leeren Schaufenster aufhübschen könnte. Paradiesbauer postet in seinem Juli GTopia einen kreativen Vorschlag.
Man traut seinen Augen nicht: Während im Biergarten jeder Alkohol ausgeschenkt und getrunken werden darf, wird die Grünfläche nun mit einem Alkoholverbot belegt. Diejenigen, die sich die Webereipreise nicht leisten können, sollen auf diese Weise wohl vertrieben werden.
Wie wär´s mal mit einem generellen Innenstadtalkoholverbot, dann hätte GT-Marketing und andere Festbetreiber jedoch einen großen Besucher-schwund zu befürchten!?
Alkohol hat leider seinen festen Platz in unserer Gesellschaft, da werden auch Gerichte nicht zugunsten von Alkoholverbotsflächen entscheiden.