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Aufgelesen und gewürfelt im Kaiserquartier (oben) und am Theater (unten)
Aufgelesen und gewürfelt im Kaiserquartier (oben) und am Theater (unten)
Die TheaterWürfel sind gefallen
Große Architekturideen entstehen auch aus der Kombination von Verpackungsmaterial
Oben: Eine Ansicht von der Osnabrücker-Landstraße, unten: eine Ansicht von der B 61
Mal ehrlich:
Die Plätzchenverpackung animierte den Architekten zur Fassadengestaltung.
Carl-Bertelsmann Straße
Friedenstraße Hohenzollernstraße
Dem Architekten ist nichts heilig. Als Ideenspender dienen gelegentlich auch gebrauchte Verpackungen.
Der Arbeitsansatz-Schwerpunkt des Münchner Bildhauers Robert Stark sind Unter-suchungen zur Funktion von Architektur in allen Epochen. Ihn interessieren Themen-felder wie z.B. Größenverhältnisse, Proportionen, Horizontal- und Vertikalbetonungen etc., aber auch Einfachheit, Leere, Macht, Schutz, Licht usw..
So entstanden Architektur-Skulpturen, Raum-Installationen, Zeichnungen und Foto-arbeiten, die mit dem Raumgefüge des ZIF-Foyers auf angenehme Weise korrespondieren.
Für Architekturinteressierte noch bis zum 15.12. ( Mo – Do 9 – 15:30 Uhr, Fr 9 – 14 Uhr) und zu den Veranstaltungen zu empfehlen!
Berliner Straße
Prinzenstraße Moltkestraße
Das ehemalige Kunsthaus des Städtischen Gymnasiums (Bj. 1912/13), das jetzt die Stiftung deutsche Schlaganfallhilfe beherbergt
. . .
. . . und das Museum für Lackkunst in Münster (Bj. 1914/15) sind Geschwister einer architektonischen Epoche. Die Formensprache ist an klassizistische Bauten angelehnt, die hohen Mansardendächer und die dorischen Portalvorbauten mit Treppenaufgang erinnern an Bauwerke des letzten Drittels des 18. Jahrhunderts.
Die Vorherrschaft des rechteckigen Fensters wurde in Gütersloh nur selten gebrochen. Anbei drei Beispiele aus der Innenstadt. Wer weiß in welchen Straßen diese zu sehen sind?
(Auflösung von oben links an: Moltke-, Köker- und Hohenzollernstraße)
Nach der Hinteransicht nun die Straßen(vorder)ansicht. Immer noch suche ich nach dem architektonischen Federstrich, damit sich mir der Eckkubus und die darin wie verloren
gesetzten Fenster erschließen. Mit den Durchstichen im Eingangsbereich kann ich schon etwas mehr anfangen, sehe darin einen linearen Bezug zum Volksbankgebäude in mittelbarer Nachbarschaft. Auch die Staffelung, die die Gebäude des Rathauses vorgeben, kann ich gut heißen.
Dass einige Zeitgenossen für den Neubau in Anlehnung an die Bielefelder Kunsthalle schon Kosenamen kreieren wie „Kleines Elefanten- oder auch Heuschreckenklosett“ kann ich mit Zeitungswissen um die Zustände in der Vorstandsetage und etwas Humor nachvollziehen.
Der kleinkarierte klinkergraue Sparkassenneubau im Umfeld des Rathauses ist reichlich gewöhnungsbedürftig! Mag sein, dass sich das Aha-Erlebnis noch einstellt und sich mir die Architekten-Idee erschließt. Noch bin ich ratlos!
Im Bild heute das Zentrum der Hinteransicht vom Parkplatz aus. Später mal die Straßen-ansicht.
Vier von Zwanzig! Mehr unter www.denkmal.guetersloh.de
Nach dem Abriss eines einzelnen Hauses in einer Häuserflucht zeigen sich zwei ansonsten im Dunkeln verbliebene Wände. Hier ein aktuelles Beispiel aus der Hohenzollernstraße.
Bald wird die Brandmauer wieder in ihr Schattendasein verschwinden, die Bilder des Neubaus sind am Bauzaun bereits angebracht!
Abseits gepflegter Fassaden gibt´s interessante Einblicke in die Hinterhöfe
Ein Pättken führt nördlich der Dalke von der Straße Unter den Ulmen Richtung Bandweberei Güth und Wolf an der Friedhofstraße.
In einem der Hinterhöfe sind Mehrfachgaragen und ein kleines Wohnhaus anzutreffen.
Leider hat sich noch kein Sponsor für die entfernte Holzbrücke über die Dalke gefunden, so dass man ein kleines Stück der Blessenstätte passieren muss!
Anschließend kann (wanders)man an der Dalke Richtung Herzebrock weiterwandern und ab und an in einige Hinterhöfe und Gärten schauen.
Der Zumhagen Hof verzieht sich östlich über einen großen Spielplatz unter alten Eichen
Leider soll der Spielplatz 2016 von der Stadtverwaltung aufgegeben werden !
Die Verhinderung des Durchgangverkehrs führt zu einer Verkehrs- und Wohnberuhigung
Hier gibt es nicht nur Schlagläden zu bestaunen. Zur Zeit blühen in den großzügigen von Hecken umspannten Gärten große Obst- und Ziersträucher. Auch duftet es überall.
Am Zumhagenhof scheint das Siedlungsleben noch intakt zu sein. Zumhagen zum Lieben!
Begehung von der Haegestraße aus nach Osten
Stufenförmig verkleinert sich das neue Flachdachgebäude zum Rathaus hin
Sparkassenanbau kurz vor dem Richtfest
Alt- und Neubau: Ein durchaus gelungenes Beispiel aus der Bohlenstraße
Nebenbei, auch in diesem zentrumsnahen Viertel „baut sich eine Häuser-Verdichtung auf“
Das alte Einfamilienhaus wird durch Um- und Anbau zum Mehrfamilien-Neubau !!!
Gesehen an der Haller Straße in Isselhorst
Das Bauobjekt ist ein Beispiel für die maximale Verwertung einer Altimmobilie auf einem großen Grundstück. In diesem Fall wurde der Altbau nicht völlig abgerissen, sondern man ließ einen Teil zur Straßenseite stehen (siehe Markierung Altbau) und baute nach oben und weit in den Garten an! Die zusätzlichen seitlichen Anbauten konnten deshalb so wuchtig ausfallen, weil durch den Altbauerhalt die historischen Grenzabstände die heute zulässigen 3 Meter um 50 cm unterschreiten.
Zwei Fragen bleiben noch ob der untypischen Bauweise an dieser Straße: Wer hat das genehmigt und rechnen sich die durch den Teilerhalt gestiegenen Baukosten für den Investor?
Im Herbst 2014 prämierte der Bund Deutscher Architekten (BDA) das Theater und das Bürogebäude des Architekten Hauer an der Blessen-städte 38 mit einem zweiten Platz. Glückwunsch!
In der Begründungn zur Auszeichnung des Bürogebäudes heißt es auszugsweise: Wie am Theater wurde hier auch würfelartig und monolitisch gebaut, . . . das Gebäude agiere über den öffentlichen Raum hinweg mit seinem „großen Bruder“, dem neuen Theater . . . mute mit seinen . . . (dicken) Wänden ohne zusätzliche Dämmschichten mit hohem Speicherpotential archaisch an . . . ein großzügiges Foyer mit Wendeltreppe führe in Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, die das kulturelle Engagement des Architekten widerspiegele . . . (vgl. NW vom 29.10.2014)
Die nachhaltige, klassische Bautechnik ohne technischen Schnickschnack wie z.B. künstliche Dämmschichten und moderne Lüftungssysteme findet zwangsläufig gestalterischen Ausdruck in einer robusteren Bausubstanz.
Ob allerdings eine so mächtige und gleichförmig strukturierte, von einigen Passanten als „zu klobig“ beurteilte Fassade dem Eingangsbereich der Blessenstädte gut tun wird, bleibt dem Gefühl jedes einzelnen Betrachters überlassen.
Ich frage mich jedoch als ehemaliger Architekturstudent an dieser Stelle nicht ohne ein gewisses Augenzwinkern, woher hat Herr Hauer nur seine Inspiration bekommen?
War er zu oft auf der Sparrenburg, an der Kunsthalle oder hat ihn seine Bielefelder Hochbunkersanierung bis nach Gütersloh verfolgt?
In Gütersloh sind ähnliche Perspektiven äußerst selten geworden:
Ein wohlüberlegtes Nebeneinander von alter und neuer Architektur, von Ziegelmauerwerk und Betonskelettbau, von kleinräumigem Wohnen und Arbeiten und großflächigem von der Arbeit entfremdetem Wohnen, von kleinteiligen und großflächigen Fensterflächen. usw.. Die Ecke An der Insel / Barkeystraße ist lebendiger Anschauungsunterricht für alle, die sich für Architektur interessieren. So oder ähnlich sollte man alle Baudenkmäler in die Neuplanungen miteinbeziehen. Hinderungsgründe sind natürlich zunächst einmal die in der Mehrzahl unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse. Hier sind die Stadtplaner zum Dialog aufgerufen!
Dank eines Investors und einem mit alten Häusern befreundeten Architekten wurde eine in die Jahre „herunter“gekommene Villa aufwendig saniert. Augenschmaus an dieser Stelle!
Als Verpackungskünstler unterstelle ich, dass so manche architektonische Idee z.B. einer Keks-Verpackung abgeguckt wurde.
Auch können durch „einschneidende“ Veränderungen der Originalverpackung oder durch die Kombination mehrerer Pappschachteln architektonische Entwürfe ihren Ausgang finden. Zur abschließenden Modellgestaltung (z.B. für die umliegende Bebauung o.ä.) sind die „alten Schachteln“ ebenfalls heiß begehrt!
Ob Neubau-Anbauten an Altbauten notwendig oder sinnvoll sind, muss der jeweilige Eigentümer entscheiden. Bei der Gestaltung jedoch könnten Architekten, Hochbau- und Städtebaubehören ihre Vorstellungen mit den Bauherren abgleichen.
Ob eine solche Absprache an dem Neubau Hohenzollernstraße stattgefunden hat, weiß ich nicht. Wenn ja, verstehe ich nicht, wie man „diese neue Hutschachtel an eine alte Kaffeemühle“ anlehnen konnte?
Hutschachteln und Milchtüten scheinen bei einigen Gebäuden Pate gestanden zu haben. Könnte so nicht ein Entwurf für die Bebauung des Wellerdiek-Geländes in der Innestadt aussehen. Paradiesbauers Entwurf war leider nicht preiswürdig.
Marta ist fast immer eine Empfehlung wert. Die vergangene Ausstellung „Ruhe-Störung – Streifzüge durch die Welt der Collage“ hat mich sehr inspiriert, zumal die zerschnittenen Oberflächen so manche gesellschaftliche Entwicklungen freigelegt haben.
Die „Neben“-Ausstellung des Fotografen Iwan Baan „52 Wochen – 52 Städte“ war nicht weniger anregend, zeigen seine grandiosen Architekturaufnahmen nicht nur Fassaden, sondern auch die vielfältige Lebensrealität sehr unterschiedlicher Menschen in ihren „Behausungen“.
Er selbst lässt sich bei seinen alten Kumpels aus dem Bielefelder studentischen Ehepaarwohnheim nicht mehr blicken. Dafür setzt er aber beruflich als Geschäftsführer der BGW (Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft) bauliche Akzente in Gütersloh.
Das erste Beispiel einer „Zukunftskita“ ist am Pavenstädter Weg bereits bezogen worden. Die seriengefertigte modulare Holzbauweise über zwei Etagen erfüllt auch alle Anforderungen eines Passivhauses und ist barrierefrei (z.B. Aufzug). Geschosshohe Fenster bringen viel natürliches Licht in die Räume und durch das Holz spürt man den Atem des neuen Hauses. Norbert, auf diesem Wege ein Dankeschön für die Bereicherung unserer Stadt!
Drei aus der Schulstraße
Gütersloher Straßenfronten verändern sich.
Das bisherige eher einheitliche Bild (z.B. alle Giebel zur Straße, gleiche Geschosshöhe usw.) wird mehr und mehr aufgeweicht. Selbst Abstandsflächen scheinen aufgehoben zu sein!? Zunehmend wächst die Stadt um ein Stockwerk und Flachdächer erobern den Himmel über der Innenstadt. (Fotos: Links – Marienfelder Straße, rechts – Königstraße)