
. . . in der Berliner Straße
So manche Ladenzeile gibt für den Innenstadtbesucher ein zerrissenes Bild ab, das zum Nachdenken anregen kann. Manch eine/r spricht schon von Geisterstädten. Was passiert demnächst im ortspezifischen Einzelhandel, bei den Filialisten, bei den Dienstleistern? Ist es die Stadtplanung, sind wir es, die Verbraucher, der Onlinehandel, Coronas Wellen oder alle zusammen?
Wie wollen wir die Innenstadt in Zukunft nutzen, was stellen sich Handel, Gütersloh Marketing, Lädeneigentümer, Investoren, Konsumenten, Besucher zukünftig vor? Kann ein Beteiligungsformat das dauerhafte Verkleben von Schaufenstern retten? Gar ein runder Tisch?
Weitere 2 Doppelhaushälften und 4 Einfamilienhäuser an der Luisenstraße (Foto oben) und 13 Einfamilienreihenhäuser nebst drei Garagen an der Gerhard-Hauptmann-Straße (Foto unten) hat die BimA im letzten Monat der Stadtverwaltung zum Erstkaufrecht angeboten. (vgl. meinen Post vom 05.05.2019)
Zwei Behörden unseres föderalistischen Staates haben bekanntermaßen unterschiedliche Interessen, obwohl es um das Grundrecht auf Wohnen ihrer Bürger geht:
Die Kommune muss aufgrund ihrer Haushaltslage möglichst kostengünstig erwerben, die BimA, als operativer Arm des Bundesfinanzministeriums, muss möglichst viel Geld eintreiben. So ziehen sich die Verhandlungen hin, die Immobilien bleiben unbeheizt und verrotten.
Schließlich verzichtet die Stadt, die Häuser landen auf dem freien Wohnungsmarkt, werden abgerissen und hochpreisiger Wohnraum entsteht.
Seit der Freigabe durch die BimA warten jedoch viele Mitbürger auf bezahlbaren Wohn-raum, der durch das oben beschriebene Kräftemessen nicht entsteht.
15 Reihenhäuser und 11 Garagen an der Töpfer-/Hermann Simonstraße (Foto oben) sind seit Ende 2016 unbewohnt, wurden aber jetzt erst unserer Stadt von der BimA angeboten.
Die 16 Doppelhäuser und eine Garage im Quartier Fröbel-/Frankestraße (Foto unten) stehen auch im Angebot und sind ebenfalls schon länger unbewohnt.
Interessiert die BimA überhaupt unsere städtische Wohnungsnot? Ist das Bundesfinanz-ministerium noch auf der Wohnungsbaulinie der großen Koalition?
Bei welchem Preis greift die Stadt zu? Will sie kein Geld für die Schaffung von günstigem Wohnraum ausgeben?
Zwei Behörden unseres föderalistischen Staates haben unterschiedliche Interessen, obwohl es um ein Grundrecht auf Wohnen geht. Kommune und Bund laufen nicht rund!
Über weitere BimA-Angebote aus der Konversionsmasse berichte ich nächsten Sonntag.
An Fronleichnam habe ich den aktuellen Leerstand der Geschäfte in der Gütersloher Fußgängerzone fotografisch dokumentiert. Auch wenn einige wieder neu bezogen werden, geht eine negative Wirkung von den dunklen Räumen aus.
Verkehrsverein und Einzelhandelsverband sollten mal eine Initiative starten, wie man die leeren Schaufenster aufhübschen könnte. Paradiesbauer postet in seinem Juli GTopia einen kreativen Vorschlag.
Die letzten Reihenhäuser an der Töpferstraße / Nähe Kreishaus werden z.Zt. freigemacht, die Fracht geht zurück nach England.
Ein ganzes „Dorf “ steht hier bald komplett leer, aber in Gütersloh fehlt bezahlbarer Wohnraum. Wie kann dieser Konflikt aufgelöst werden. Sollte die Stadt Immobilien für Einheimische und Flüchtlinge kaufen? Wem gehören die Häuser, etwa der BImA?
Wo ist ein aktuelles Wohnbewirtschaftungskonzept für Gütersloh und warum verhalten sich „schwarze“ und „grüne“ Kommunalpolitiker so ruhig? Gab es hier nicht auch eine Initiative für gemeinsames Wohnen von alt und jung? Fragen über Fragen?
Wahrscheinlich mal wieder „Stadt“Ansichtssache!
Die Wohnsiedlung an der Parsevalstraße gleicht seit Wochen einer Geisterstadt. Die Überlegungen der Stadtverwaltung und der Politik hier Flüchtlinge anzusiedeln, halte ich nicht für geboten. Hier wären sie gänzlich isoliert, Busse fahren nur sporadisch, es gibt keine Einkaufsmöglichkeit, keine ärztliche Versogung, keinen Kontakt mit der deutschen Bevölkerung. Integrationsbemühungen werden scheitern müssen!
Ferner sehe ich eine große Gefährdung, wenn sich die Flüchtlinge aufgrund der schlechten Anbindung an den ÖPNV mit dem Rad oder zu Fuß über die Marienfelder Straße nach Marienfeld, Harsewinkel oder Gütersloh aufmachen.
Diese Siedlung sollte nur in Verbindung mit der Nutzung des ehemaligen Flughafens sinnvoll bewohnt werden!
Wie hier an der Haegestraße stehen seit Monaten ganze Reihenhäuser und viele Haushälften im gesamten Stadtgebiet leer. Wenn „Wir das (in Gütersloh) schaffen wollen“ muss gerade auch eine Bundesbehörde wie die BimA (…) alles daran setzen für die Unterbringung von Flüchtlingen und heimischen Sozialwohnungssuchenden ihren bisher für die RAF verwalteten Mietraum zur Verfügung zu stellen.
Die erwartete Vermarktung zumindest der 349 BimA-Wohnimmobilien muss verschoben werden!
Bundesweit verändern sich Innenstädte, das ist auch in Gütersloh zu spüren.
Die Genehmigung von Märkten in den Randzonen der Stadt war einer der Fehler! Ein zweiter ist beim Verkehrskonzept zu suchen. Heute kommt hinzu, dass bereits 17 % der Bevölkerung mit steigender Tendenz im Internet einkauft.
Das City-Konzept soll nun auch in Gütersloh von einem externen Büro überprüft werden. Hoffentlich schauen die auch mal in das überalterte Verkehrskonzept!?
Ein neues Pflaster macht den Kohl jedoch nicht fett, Event- und Spielflächen schon eher.
Wenn man den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz besuchte, bot sich an der Berliner Straße anfangs ein trauriges Leerstandsbild.
In bester Innenstadtlage ist ein großer Laden verwaist (verweißt). In den angrenzenden Nebenstraßen sieht es nicht viel anders aus: „Zu vermieten“ steht an vielen verdunkelten Schaufenstern geschrieben.
Heute bemerkte ich jedoch, dass sich die Stadtwerke der tristen Schaufenstergestaltung angenommen haben, das ändert allerdings noch nichts am Leerstand!
Gütersloh benötigt ein Konzept zur Rettung der Innenstadtqualität. Die „Freie Markt“-Bestückung mit Billigläden, Telekommunikation, Wettbüros und einer hohen Cafédichte reicht in Zukunft nicht aus!
Müssen wir unser Konsumverhalten ändern? Müssen Politik + Einzelhandel aktiv werden?
Ein weiteres trauriges Beispiel aus der Königstraße!