
Es gibt zwei große Zerlegungsbetriebe in OWL: Tönnies und Hagedorn. Der Dorn vom Hage zerlegte in den letzten Tagen die marode Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Westring. Berge von Beton und Stahl pflasterten den alten Verlauf der Brücke.
Es gibt zwei große Zerlegungsbetriebe in OWL: Tönnies und Hagedorn. Der Dorn vom Hage zerlegte in den letzten Tagen die marode Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Westring. Berge von Beton und Stahl pflasterten den alten Verlauf der Brücke.
Die Türen dieser Häuser z.B. können in der Adventszeit nicht mehr geöffnet werden. Sie sind in diesem Jahr aus dem Stadtbild verschwunden. (Oben links Schulstraße, oben rechts Haegestraße, unten links Kaiserstraße, unten rechts Baumstraße)
Wehmütig schauen heute die Jazzbegeisterten und Besucher des Jugendzentrums in der Kaiserstraße auf den Bauschutt ihres Kultgebäudes, das ihnen zwischen 1974 und 2003 eine soziokulturelle Heimat bot.
In diesem profanen Anbau zauberte Josef Honcia mit seinen musikalischen Gästen das ein oder andere Mal ein legendäres New Yorker Jazzclubfeeling. Danke dafür!
Erneut wird in der Moltkestraße ein Abriss / Teilabriss vollzogen. Noch hängt kein Bauschild, auf dem ersichtlich würde, was der Bauherr hier vorhat. Bleibt die Ziegel-fassade erhalten, erfolgt ein Neuanbau an den Altbau, gibt es eine Hinterhofbebauung oder . . . ?.
Aktualisierung: Heute, 16.10.2020, berichtet die NW, dass im Hinterhof neun (!) Eigentumswohnungen mit Aufzug und Tiefgarage entstehen werden, dass im Ziegelhaus drei Wohnungen umfänglich saniert werden und sich zwei Appartements über der Einfahrt zur Tiefgarage als Anbau an den Altbau schmiegen (?) werden. In einem Wort zusammengefasst: Gentrifizierung, keiner der alten Mieter könnte sich hier einkaufen oder-mieten.
Die Eigentumswohnungs-Verdichtung im Innenstadtbereich scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Innenstadtwohnen wird in Zukunft nur noch von gut situierten Bürgern möglich sein, wenn Politik und Verwaltung diese Entwicklung nicht stoppt! Wo ist der Anteil der versprochenen bezahlbaren Mietwohnungen?
Der Flaschenzug und die Türen zu den Etagen zeugte noch von der einstigen Nutzung. Ab 1925 wurde hier das Getreide der umliegenden Bauernschaften geschrotet. Später diente es als Verkaufsfläche des Landhandels-Lienke. Als 1986 neben der Mühle Blumen Lienke eröffnete, wurde die Mühle Wohnhaus.
Nun wird hier bald Aldi Mehl und Kartoffeln verkaufen. Wenn man so will auch ein Stück fast einhundertjährige Einzelhandels- und Landwirtschaftsgeschichte.
Links: Schulstraße, rechts am Dreiecksplatz
In der Bismarckstraße vollzieht sich fast unbemerkt ein Bebauungswandel. Und das nicht nur in der Sache Husemann- oder Martengelände. Auch die Bebauung zwischen Hohen-zollern- und Moltkestraße verdichtet sich in Länge, Höhe und Breite.
Neben dem fortgeschrittenen Neubau an der Kreuzug Kurfürstenstraße steht seit Monaten das Nachbarhaus verwaist da. Erfolgt hier ebenfalls ein Abriss für eine SUV-Bebauung ohne Grünfläche?
Durch die Schließung der Firma Marten Vertriebs GmbH an der Bismarckstraße ergibt sich seitens der Stadtpolitik- und verwaltung eine Planungsmöglichkeit über 7000 qm Fläche in direkter Innenstadtnähe. Auch wenn das Verwaltungsgebäude stehen bleibt, was zu begrüßen ist, gäbe es noch genügend Platz für bezahlbaren Sozialwohnraum.
Was hat der Zurmühlengesellschafter Robert Tönnies damit vor, wie weit sind die Sondierungen mit dem Stadtplanungsamt?
Für Park- und Kirmesflächen ist das Gelände doch wohl zu kostbar!?
Im Innenstadtbereich, an der Marienfelder Straße, kann man seit zwei Jahren beobachten, was Gentrifizierung bedeutet. Nachdem das ältere Dreifamilienhaus (Foto oben) mit den Anbauten abgerissen wurde, entstanden zunächst zwei neue Wohngebäude.
Nun wächst noch das dritte (sicher mindestens dreigeschossige) Gebäude (Foto unten) empor. Es entstehen eine Vielzahl neuer hochpreisiger Wohnungen, deren aktuelle Mietzinsen in keinem Verhältnis mehr zu den Altmieten stehen werden.
Auch dieser Investor hat es wie viele andere in der Innenstadt geschafft, dass die dort früher lebende Bevölkerung durch eine wohlhabendere Schicht verdrängt wird.
Und noch eins: Für Grünflächen bleiben dabei nur Restflächen.
Wie mit der Duldung der Verwaltung (Befreiung von Maßgaben des Bebauungsplans Nr. 85 A) ein Investor aus einem Zweifamilienhaus ein 8-Familienhaus „zaubern“ kann, wird man bald an der Bismarckstraße / Ecke Kurfürstenstraße sehen können.
Hier werden nicht nur Werte eines robusten Hauses, sondern auch die Struktur der Siedlung vernichtet. Es ist damit zu rechnen, dass für das dreigeschossige Gebäude ein Flachdach geplant ist!
Ob das Versprechen des Eigentümers bezahlbaren Wohnraum zu schaffen eingelöst wird, muss sich nach der Fertigstellung zeigen.
In diesen Tagen füllte sich die ausgehobene Baugrube im Kaiserquartier mit Grundwasser. Diese wässrige Natürlichkeit hat uns in der Innenstadt noch gefehlt. Und jetzt friert der Teich auch noch zu, Träume von einer Schlittschuhfläche flammen wieder auf . . . bis mir die Grundwasserpumpen den Garaus wegsaugen.
Die Abrissarbeiten im Kaiserquartier ermöglichen bis zum Neubau auf der Trümmerfläche einen interessanten Durchblick. Sowohl in westlicher Richtung auf Sparkasse und Rathaus (s.o.) als auch in östlicher Richtung auf das Postgebäude (s.u.).
Grobschlächtig zerlegt der Greifarm des Abrissbaggers die einzelnen Gebäude. Bald senkt sich der Staub über dem lang vernachlässigten Filetstück der Innenstadt und aus der Asche wachsen „kaiserlich zu vermarkende“ Gebäude. Bezahlbare Wohnungen Fehl-anzeige!
Seit ein paar Tagen wüten die Abrissbagger wieder in der Innenstadt. Ein großer Teil des Kaiserquartiers wird für die Neubebauung planiert. Nicht nur die Nachteulen müssen sich ein anderes Quartier suchen.
Nach dem Abriss sehe ich zum ersten Mal an der Johann-Severin-Straße diese ausladende Trauerbuche. Ein das ganze Grundstück ausnutzender Neubau wird meinen neuerlichen Augenschmaus sicher bald wieder verstellen!?
Monopoly / Gentrifizierung: Das alte Fachwerkhaus war den gutbetuchten Haus-besitzern an der Parkstraße / Ecke Thesings Allee schon lange ein Dorn im Auge, deshalb hat man es nun zu Abriss und Neubau verkauft. (siehe oben und unten links)
Auch an der Kurfürstenstraße / Ecke Bismarckstraße hat das Grundstück den Besitzer gewechselt. Nach dem Abriss des Zweifamilienhauses wird nun unter Opferung des Gartens sicher in ein dreigeschossiges Sechsfamilienhaus investiert!? (siehe unten rechts)
Zur Zeit verpuppen sich einige Traditionsgaststätten.
Foto oben: Uppmann soll saniert werden, Foto mitte: Parkschänke wird abgerissen und Foto unten: der Bockskrug ist schon weg!
Die Evangelische Kirche bewerkstelligt in der Innenstadt zahlreiche Tief- und Hochbaumaßnahmen.
Während man an Moltke- und Schulstraße (s.u.) den Baufortschritt (Um- und Neubau fast ohne Abriss!) erahnen kann, fragen sich Passanten auf dem Berliner Platz (s.0.) immer noch, warum dieses Haus nicht genauso erhalten werden konnte, wie es im Großen und Ganzen an der Moltkestraße geschieht?
Ich dachte immer, Kirche hätte auch im Bausektor eine gewisse Vorbildfunktion!?
Zwei Dinge machen mich am Berliner Platz nachdenklich. Zum einen weicht das kirchliche Gebäude (ehemals Nordsee-Geschäft) einem Neubau. Damit beteiligt sich die evangelische Kirche an der Gentrifizierung, deren Auswirkungen sie selbst in ihren Predigten kritisiert. (Paradiesbauer ist Mitglied der evangelischen Kirche)
Gegenüber steht die Martin-Luther-Kirche als größte Kirche der evanglischen Gemeinde in Gütersloh. Dort finden nun für zwei Wochen Begegnungen um einen kostenlosen Mittagstisch statt. Für ein Kultur- und Vortragsprogramm ist dabei auch gesorgt.
Welche Motivation steht aber hinter diesem Event? Glaubt die Gemeinde, dass so den tatsächlich Bedürftigen langfristig geholfen wird? Dazu müssten doch die Initiatoren ein Stück weiter ins Rathaus ziehen und Politik und Verwaltung bekehren!?
Oder will man die Martin Luther Kirche als weitere Kulturstätte in Gütersloh etablieren und als Gotteshaus abstoßen (vgl. Glückundseligkeit-Restaurant in Bielefeld)?
Abreißen, wie das Gebäude oben, kann man die kostenträchtige Kirche sicher nicht so einfach!?
Zur Adventszeit werden täglich sehr viele Türchen geöffnet. (vgl. auch NW-Gütersloh, täglich auf Seite 2). Meine heutigen Stadtansichten bringen jedoch Türen in Erinnerung, die nie mehr zu öffnen sind, weil sie in den letzten Jahren dem Abrissbagger zum Opfer fielen. Nur in der Erinnerung fassen wir die Türklinke und treten ein in vergangene Räume, . . . ergreifend!?
Die Abrisstüren im Einzelnen: Bismarckstraße (oben links), Prinzenstraße (oben rechts), Kökerstraße (unten links), Siegfriedstraße (unten mitte) und Prekerstraße (unten rechts)
Mein heutiger Beitrag zum Adventskalenderraten (vgl. NW-GT S.2) bezieht sich auf zwei Haustüren, die im Rahmen der Abrissarbeiten unwiederbringlich entsorgt wurden.
Diese Türen von ehemaligen Husemanngelände können nicht mehr geöffnet werden!
Das kleine Haus in der Feldstraße ist bereits zerlegt. Es ist ein weiteres Beispiel für die bauliche Veränderung der Innenstadt, Stichwort Gentrifizierung!
Nach und nach verschwinden die kleinen Häuser und auf ihren relativ großen Grundstücken entstehen große Mehrfamilienhäuser oder je zwei Einzelhäuser, die zumeist als Eigentumswohnungen vermarktet werden.
Beispiel Hohenzollernstraße Beispiel Prinzenstraße
Wäre es nicht an der Zeit ein paar typische kleine Haus-Ensembles (z.B. in der Hohenzollernstraße gegenüber der VHS) als denkmalwürdig zu klassifizieren um sie vor dem Abriss zu schützen? Späteren Generationen könnte damit anschaulich gemacht werden, wie bescheiden und klein die Häuser noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts am Rand der Innenstadt waren.
Die Steinbeißer und Gentrifizierungsheuschrecken fressen sich nun in der Feldstraße satt
Wohnhaus und Werkshalle des Boschdienstes an der Max-Reinhardt-Straße werden dem Erdboden gleichgemacht.
Im Laufe der Abriss- und Neubaumaßnahmen werden wir wieder feststellen:
1. Das Grundstück wird optimal für einen Wohnhausneubau ausgenutzt, 2. die Anzahl der Geschosse wird stark ansteigen und 3. es werden Eigentumswohnungen geschaffen, die z.B. die ehemaligen Mieter nicht hätten bezahlen könnnen.
Wann befassen sich die Kommunalpolitiker mit der schleichenden Gentrifizierung?
Beispiele von aktuellen Abrisshäusern waren am 05.02.2017 an dieser Stelle veröffentlicht
Hier den Bagger in Gang setzten
Marienfelder Straße
Unter Gentrifizierung versteht man den „sozioökonomischen Strukturwandel z.B. der Innenstadt im Sinne einer Attraktivitätssteigerung für eine neue Klientel und den anschließenden Zuzug zahlungskräftiger Eigentümer und Mieter“.
Gütersloh macht dabei keine Ausnahme!
Dieser Stadtklang ist in letzter Zeit wieder öfter zu vernehmen. Und … die Bagger ziehen weiter, bald geht es in die Münsterstraße!“
Links am Dreieck baggern!
An der Bismarckstraße wurden für den jetzigen Parkplatz (ausdrücklich nur für die Bewohner Prinzenstraße 22/24/26 und 28) und einer benachbarten Tiefgarageneinfahrt drei Häuser abgerissen!
Wartet der Investor des Parkplatzgeländes noch auf den Abriss des letzten Hauses in diesem Quartier? Steht es nicht unter Denkmalschutz? Und das Trafohäuschen der SWG? Ist der Ziegelbau vielleicht einsturzgefährdet oder aus einem anderen Grund nicht mehr zu retten? Wir sind gespannt, wie es dort weitergeht!
„Kleiner Berg mit großem Gipfelkreuz“
Munter geht die Abrissserie in der Innenstadt weiter. Nach zwei Häusern in der Münster-straße nun ein markantes Ziegelgebäude in der Kirchstraße.
Die Stadt versagte dem Eigentümer nach einem NW-Bericht vom 9.9. die Umbaupläne, die zum Erhalt des Gebäudes geführt hätten mit der angeblichen Nichteinhaltung von Abstandsflächen!?
Nun soll eine „Hutschachtel“ mit etwas Giebel für 5 hochpreisige Wohnungen entstehen, Gentrifizierung eben!
Wo bleibt eine generelle Beschränkung durch einen Stadtratsbeschluss? Warum kann das z.B. Stuttgart?