Die Zeit der Vögelfütterung geht so langsam vorüber. Schon vor 6:00 Uhr ist der konzertante Dank der kleinen SängerInnen abseits der Ringstraßen zu vernehmen. Es riecht nicht nur nach Frühling, es hört sich auch so an! (Foto: Gebäudeschutz gegen Eindringlinge!)
Wenn die Winterstürme toben, möge man sich in ein Bambuswäldchen stellen und lauschen. Übergib warm eingepackt deine Gedanken dem Wind und du kommst zur Ruhe!
Dazu ein Hörbeispiel aus der Bambusecke im Paradiesgarten:
Das Geläut zur Nacht in der Martin-Luther-Kirche ist mit Abstand die älteste Tradition in Gütersloh und in der Welt einmalig. Ausgeübt wird es von Ehrenamtlichen jeden Samstagabend von 19 bis 19:45 Uhr zwischen dem 31. Oktober (Reformationstag) und dem 2. Februar (Mariä Lichtmess). Bis 1790 lässt sich der „Nachtsang“ in Chroniken zurückführen. Über den Zweck gibt es keine eindeutige Klarheit. Vielleicht soll der Klockenklang musikalisch den Sieg des Lichts über die Dunkelheit symbolisieren.
Verkehrswende heißt auch, dass FußgängerInnen und RadfahrerInnen die erste Geige im Stadtverkehr spielen. Anbei das mit unsäglichemVerkehrslärm begleitete Warten auf Grün an der Kreuzung Nordring / Marienfelder Straße:
Auf unserer Bädertour durch OWL bummelten wir auch durch den Kurpark von Bad Holzhausen. Der wahrscheinlich kleinste Park bietet neben seinem gut erklärten alten Baumbestand eine Menge Körpererfahrungs-Stationen, sozusagen von „Kopf bis Fuß“.
Anbei eine spontane Pentatonic-Improvisation auf einem Windklangteppich:
Die Klasse „Klangkunst-Komposition der Hochschule für Musik Mainz“ hat für das Alte Rittergut und das heutige Kulturgut Nottbeck vorort sogenannte „Sound Ortungen“ aufgenommen, die an mehreren Hörstationen, über aufgehängte Lautsprecher und über QR-Codes im eigenen Handy (!) zu hören sind. Das Ergebnis der avantgardistischen SoundARTarbeiten kann sich hören lassen:
Im heutigen Gütersloh-Ton-Beispiel habe ich fünf Staugeräusche, die ich auf einem Spaziergang an der Dalke von der Neuen Mühle Richtung Innenstadt aufgenommen habe, in natürlicher Reihenfolge hintereinander geschnitten.
(mal reinhören?)
Folgende Staustufen sind zu hören:
1. Neue Mühle, 2. Klärwerk-Auslauf (Keine Staustufe!), 3. Im Füchtei (Siehe Foto), 4. Gabelsberger Weg, 5. Ohne Namen (Zwischen Gabelsberger Weg und Hermann Simon Straße)
Ein Stadtklang, den wir schon 2019 vermisst haben, kommt jetzt nur noch aus der Konserve. Wird die Kleine Kunst und die Nähe zu Menschen 2021 überleben?
Ende November zogen die letzten Kraniche über den Paradiesgarten. Etwas später als in den Vorjahren. Zweimal im Jahr verschönern sie den Stadtklang von Güterloh:
Erneut wird in der Moltkestraße ein Abriss / Teilabriss vollzogen. Noch hängt kein Bauschild, auf dem ersichtlich würde, was der Bauherr hier vorhat. Bleibt die Ziegel-fassade erhalten, erfolgt ein Neuanbau an den Altbau, gibt es eine Hinterhofbebauung oder . . . ?.
Aktualisierung: Heute, 16.10.2020, berichtet die NW, dass im Hinterhof neun (!) Eigentumswohnungen mit Aufzug und Tiefgarage entstehen werden, dass im Ziegelhaus drei Wohnungen umfänglich saniert werden und sich zwei Appartements über der Einfahrt zur Tiefgarage als Anbau an den Altbau schmiegen (?) werden. In einem Wort zusammengefasst: Gentrifizierung, keiner der alten Mieter könnte sich hier einkaufen oder-mieten.
Die Eigentumswohnungs-Verdichtung im Innenstadtbereich scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Innenstadtwohnen wird in Zukunft nur noch von gut situierten Bürgern möglich sein, wenn Politik und Verwaltung diese Entwicklung nicht stoppt! Wo ist der Anteil der versprochenen bezahlbaren Mietwohnungen?
Was die Bauvereinsmieter am Loerpabelsweg in den letzten Monaten aushalten mussten, würden sich Eigentumswohnunginhaber nicht bieten lassen. Das Abschneiden der Betonbalkone mit Riesentrennscheiben z.B. könnte man als Folter bezeichnen.
Wie man solche umfangreichen Sanierungen bei Verbleib der Mieter in den Wohnungen durchführen kann, bleibt mir schleierhaft. Bei allen guten Sanierungsabsichten des Bauvereins ist das für mich ein Verstoß gegen Miet- und Menschenrecht.
Im Stadtklangbeispiel hören Sie heute den Sound der Dachabdeckungsarbeiten um 7 Uhr in der Frühe:
In den evangelischen und katholischen Kirchen läuten in den Corona-Wochen jeden Abend um 19:30 Uhr für etwa 5 Minuten die Glocken. Wir sollen dabei innehalten, eine Kerze ins Fenster stellen und ein Gebet sprechen:
StadtKlangFinder unterwegs: Wie rumort die Dalke an ihren Staustufen
Heute hören Sie wie sich im Sommer Dalke-Staustufen in Richtung östliche Stadtgrenze anhören: Zunächst Meiers Mühle, es folgen die Avenstroths Mühle, eine kleine Stufe vorm Amtenbrink Wehr, das Amtenbrink Wehr selbst und zuletzt die hohe Stufe der Strangmühle.
Warum der Strangmühlenwasserfall nicht zur Stromerzeugung genutzt wird, konnte ich nicht klären. Man könnte mal die Stadtwerke oder die Eigentümer fragen?!
Durch einen Klick links wird der Schulhof der Altstadtschule (Grundschule) nach dem ersten Halbjahr „wiederbelebt“. Der Stadtklang (von mir „GTon“ genannt) entstand in einer ersten großen Pause.
Ein Audioprojekt vom Paradiesbauer ist der Stadtklang seiner Heimatstadt unter der Überschrift GTon. Heute geht es akustisch ins Rathaus . . . und zwar von oben nach unten.
Hier den Auf-, besser gesagt, den Abzug in Gang setzen!
Frage: Hat die ehemalige Bürgermeisterin dem Aufzug ihre Stimme geliehen?
Das St. Martinslied, das ich vorgestern von meiner Enkelin gehört habe, hat mich doch etwas ratlos zurückgelassen, zumal der Teilungsgedanke überhaupt keine Rolle mehr spielt. Wie geht es ihnen mit dem Text? (Kupferstich, KünstlerIn unbekannt)
Nicht nur Bilder sind Paradiesbauers Leidenschaft. Er begibt sich auch auf die Pirsch nach den Klängen seiner Heimatstadt. Gibt es einen typischen GT-Stadtklang? Hier und heute der Sound des Nordrings auf der Fußgänger- und Radfahrerbrücke zur Moltkestraße, wo die Geräuschdominanz des Autoverkehrs hin- und her schwappt, aber niemals verebbt:
Wer in diesen Wochen das Pättken am Städtischen Gymnasium zur Innenstadt zu Fuß geht oder mit dem Rad befährt, wird sehr typische Stadtklänge vermissen. Sie entstehen zu Schulzeiten alle 90 Minuten. Daran möchte ich in den Osterferien akustisch erinnern:
Es klingt fast so wie Meeresbrandung, ist aber ganz das Gegenteil davon. Wer die Brücken über Nord- und Westring überquert und ein paar Minuten innehält, hört die Verkehrs-brandung, die Tag und Nacht über den Ring flutet.
Wer lauscht schon unseren Brunnen? Sie könnten Anlass bieten zur Ruhe zu kommen. Auf jeden Fall gehören sie zum Stadtklang, auch wenn einige gelegentlich vom Autolärm übertönt werden.
Angesichts der diesjährigen Sommerwetterlage sind weitere Brunnen zur Abkühlung gewünscht. Schade, dass die Wasserfläche im Rahmen der Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes (wahrscheinlich) zu spät kommt.
Die Brunnen heute von links nach rechts: Spiekergasse (Münsterstraße) / Theodor-Heuss-Platz / Theaterplatz
Die Nord-Süd-Bahnstrecke musste durch zahlreiche Bahnunterführungen (Brücken, Tunnel) im Bereich der Stadt Gütersloh passierbar gemacht werden.
Jede Unterführung hat einen eigenen Sound. Ich beginne mit dem Klang der Unter-führung an der Alten Weberei. Wenn Sie links klicken, stehen Sie akustisch mittendrin!
Sehnsüchtig wartet das Publikum auch in diesem Jahr wieder auf die musikalischen Dreiecksplatzdarbietungen am frühen Freitagabend. Um die Wartezeit zu verkürzen, lasse ich hier einen GTon vom letzten Herbst erklingen. Es spielt und singt ausschnitthaft das Bielefelder Bluesurgestein Bad Temper Joe:
„Ruhet in Frieden“ ist ein frommer Wunsch, denn auf unseren Friedhöfen ist immer etwas los, wie die lebenden Blogposthörer es in meinem heutigen Stadtklangbeispiel vernehmen können:
Auf einer Weihnachtsfeier in einem Diakonie-Altenwohnheim, die Paradiesbauer mitge-stalten durfte, haben wir eine demente Heimbewohnerin animiert, ein paar Strophen eines Michaelislieds (heute einem St. Martinslied vergleichbar) auf Plattdeutsch zu rezitieren. Ein fremder Klang für meine hochdeutschtrainierten Ohren:
Das Geschäft des Jahres brummt: „Süßer die Kassen nicht klingen“. Mein Stadtklang (Solo Projekt) kommt heute vom Berliner Platz. Weihnachtsgedudel zwischen Straßenmusik, Kinderkarussell und Kaufhausdurchsagen: