Die Zeit der Vögelfütterung geht so langsam vorüber. Schon vor 6:00 Uhr ist der konzertante Dank der kleinen SängerInnen abseits der Ringstraßen zu vernehmen. Es riecht nicht nur nach Frühling, es hört sich auch so an! (Foto: Gebäudeschutz gegen Eindringlinge!)
Wenn die Winterstürme toben, möge man sich in ein Bambuswäldchen stellen und lauschen. Übergib warm eingepackt deine Gedanken dem Wind und du kommst zur Ruhe!
Dazu ein Hörbeispiel aus der Bambusecke im Paradiesgarten:
Das Geläut zur Nacht in der Martin-Luther-Kirche ist mit Abstand die älteste Tradition in Gütersloh und in der Welt einmalig. Ausgeübt wird es von Ehrenamtlichen jeden Samstagabend von 19 bis 19:45 Uhr zwischen dem 31. Oktober (Reformationstag) und dem 2. Februar (Mariä Lichtmess). Bis 1790 lässt sich der „Nachtsang“ in Chroniken zurückführen. Über den Zweck gibt es keine eindeutige Klarheit. Vielleicht soll der Klockenklang musikalisch den Sieg des Lichts über die Dunkelheit symbolisieren.
Verkehrswende heißt auch, dass FußgängerInnen und RadfahrerInnen die erste Geige im Stadtverkehr spielen. Anbei das mit unsäglichemVerkehrslärm begleitete Warten auf Grün an der Kreuzung Nordring / Marienfelder Straße:
Ein Stadtklang, den wir schon 2019 vermisst haben, kommt jetzt nur noch aus der Konserve. Wird die Kleine Kunst und die Nähe zu Menschen 2021 überleben?
Ende November zogen die letzten Kraniche über den Paradiesgarten. Etwas später als in den Vorjahren. Zweimal im Jahr verschönern sie den Stadtklang von Güterloh:
Erneut wird in der Moltkestraße ein Abriss / Teilabriss vollzogen. Noch hängt kein Bauschild, auf dem ersichtlich würde, was der Bauherr hier vorhat. Bleibt die Ziegel-fassade erhalten, erfolgt ein Neuanbau an den Altbau, gibt es eine Hinterhofbebauung oder . . . ?.
Aktualisierung: Heute, 16.10.2020, berichtet die NW, dass im Hinterhof neun (!) Eigentumswohnungen mit Aufzug und Tiefgarage entstehen werden, dass im Ziegelhaus drei Wohnungen umfänglich saniert werden und sich zwei Appartements über der Einfahrt zur Tiefgarage als Anbau an den Altbau schmiegen (?) werden. In einem Wort zusammengefasst: Gentrifizierung, keiner der alten Mieter könnte sich hier einkaufen oder-mieten.
Die Eigentumswohnungs-Verdichtung im Innenstadtbereich scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Innenstadtwohnen wird in Zukunft nur noch von gut situierten Bürgern möglich sein, wenn Politik und Verwaltung diese Entwicklung nicht stoppt! Wo ist der Anteil der versprochenen bezahlbaren Mietwohnungen?
Was die Bauvereinsmieter am Loerpabelsweg in den letzten Monaten aushalten mussten, würden sich Eigentumswohnunginhaber nicht bieten lassen. Das Abschneiden der Betonbalkone mit Riesentrennscheiben z.B. könnte man als Folter bezeichnen.
Wie man solche umfangreichen Sanierungen bei Verbleib der Mieter in den Wohnungen durchführen kann, bleibt mir schleierhaft. Bei allen guten Sanierungsabsichten des Bauvereins ist das für mich ein Verstoß gegen Miet- und Menschenrecht.
Im Stadtklangbeispiel hören Sie heute den Sound der Dachabdeckungsarbeiten um 7 Uhr in der Frühe:
In den evangelischen und katholischen Kirchen läuten in den Corona-Wochen jeden Abend um 19:30 Uhr für etwa 5 Minuten die Glocken. Wir sollen dabei innehalten, eine Kerze ins Fenster stellen und ein Gebet sprechen:
Durch einen Klick links wird der Schulhof der Altstadtschule (Grundschule) nach dem ersten Halbjahr „wiederbelebt“. Der Stadtklang (von mir „GTon“ genannt) entstand in einer ersten großen Pause.
Ein Audioprojekt vom Paradiesbauer ist der Stadtklang seiner Heimatstadt unter der Überschrift GTon. Heute geht es akustisch ins Rathaus . . . und zwar von oben nach unten.
Hier den Auf-, besser gesagt, den Abzug in Gang setzen!
Frage: Hat die ehemalige Bürgermeisterin dem Aufzug ihre Stimme geliehen?
Das St. Martinslied, das ich vorgestern von meiner Enkelin gehört habe, hat mich doch etwas ratlos zurückgelassen, zumal der Teilungsgedanke überhaupt keine Rolle mehr spielt. Wie geht es ihnen mit dem Text? (Kupferstich, KünstlerIn unbekannt)
Wer in diesen Wochen das Pättken am Städtischen Gymnasium zur Innenstadt zu Fuß geht oder mit dem Rad befährt, wird sehr typische Stadtklänge vermissen. Sie entstehen zu Schulzeiten alle 90 Minuten. Daran möchte ich in den Osterferien akustisch erinnern:
Die heutige „Sandham´s Companie“, die 1779 als „Captain J. Woods Companie“ gebildet wurde und 1815 während der Schlacht von Waterloo den ersten Schuss abgegeben haben soll, war zuletzt 30 Jahre in der Gütersloher Mansergh-Kaserne stationiert. Ihr letzter Auslandseinsatz war Anfang 2018 die Teilname an einer NATO-Übung in Estland.
Mitte Dezember wurde sie offiziell mit viel Brimborium aufgelöst. Dabei klang auch Militärmusik der „Band of the King´s Division“ über die Dalke. Roelie Trauernicht zückte ihr Smartphone und überließ mir dankenswerterweise folgendes GTondokument:
Das Foto zeigt keinen Veteranen der beschriebenen Kompanie, sondern einen Wachposten am Buckingham Palace in London!
Wie unterschiedlich Weihnachtsmusik klingen kann, habe ich in diesem Weihnachtsmix zusammengestellt. Nach den Adventssängern und einer Weihnachts-Improvisation von Sehrschlechtsprechbar hört ihr die Finalmusik der Anne-Frank-Gesamtschul-Weihnachtsfeier:
Es klingt fast so wie Meeresbrandung, ist aber ganz das Gegenteil davon. Wer die Brücken über Nord- und Westring überquert und ein paar Minuten innehält, hört die Verkehrs-brandung, die Tag und Nacht über den Ring flutet.
Wer lauscht schon unseren Brunnen? Sie könnten Anlass bieten zur Ruhe zu kommen. Auf jeden Fall gehören sie zum Stadtklang, auch wenn einige gelegentlich vom Autolärm übertönt werden.
Angesichts der diesjährigen Sommerwetterlage sind weitere Brunnen zur Abkühlung gewünscht. Schade, dass die Wasserfläche im Rahmen der Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes (wahrscheinlich) zu spät kommt.
Die Brunnen heute von links nach rechts: Spiekergasse (Münsterstraße) / Theodor-Heuss-Platz / Theaterplatz
Am Samstagvormittag ergoss sich der lang ersehnte Regen auch im Paradiesgarten. Nicht nur die Rose, auch der Gärtner ließ sich von ihm benetzen. Nun warten sie erneut auf himmlischen Wassersegen.
Die Nord-Süd-Bahnstrecke musste durch zahlreiche Bahnunterführungen (Brücken, Tunnel) im Bereich der Stadt Gütersloh passierbar gemacht werden.
Jede Unterführung hat einen eigenen Sound. Ich beginne mit dem Klang der Unter-führung an der Alten Weberei. Wenn Sie links klicken, stehen Sie akustisch mittendrin!
Sehnsüchtig wartet das Publikum auch in diesem Jahr wieder auf die musikalischen Dreiecksplatzdarbietungen am frühen Freitagabend. Um die Wartezeit zu verkürzen, lasse ich hier einen GTon vom letzten Herbst erklingen. Es spielt und singt ausschnitthaft das Bielefelder Bluesurgestein Bad Temper Joe:
„Ruhet in Frieden“ ist ein frommer Wunsch, denn auf unseren Friedhöfen ist immer etwas los, wie die lebenden Blogposthörer es in meinem heutigen Stadtklangbeispiel vernehmen können:
Auf einer Weihnachtsfeier in einem Diakonie-Altenwohnheim, die Paradiesbauer mitge-stalten durfte, haben wir eine demente Heimbewohnerin animiert, ein paar Strophen eines Michaelislieds (heute einem St. Martinslied vergleichbar) auf Plattdeutsch zu rezitieren. Ein fremder Klang für meine hochdeutschtrainierten Ohren:
Am Heiligen Abend zeigten die Kirchenglocken der Innenstadtkirchen auch in diesem Jahr, was sie sie an Klang so „drauf haben“. Auf meinem GTon-Stadtklang-Beispiel hören Sie zunächst die St. Pankratius-, dann die Apostel- und zuletzt die Martin-Luther-Kirche zwischen 18:30 und 19:00 Uhr an Heiligabend:
Das Geschäft des Jahres brummt: „Süßer die Kassen nicht klingen“. Mein Stadtklang (Solo Projekt) kommt heute vom Berliner Platz. Weihnachtsgedudel zwischen Straßenmusik, Kinderkarussell und Kaufhausdurchsagen: