
Ein Vorgeschmack auf den bevorstehenden Abriss des Marten-Geländes am Marktplatz als zusammengeschnürte ehemalige Fabrikarchitektur.
Ein Vorgeschmack auf den bevorstehenden Abriss des Marten-Geländes am Marktplatz als zusammengeschnürte ehemalige Fabrikarchitektur.
Neben dem alten Fachwerk-Bauernhaus auf der anderen Straßenseite baut Aldi Nord viel zu kathedral, zu klobig, zu protzig. Eine Industriehalle aus Beton zum billigen Einkaufen „für uns“ eben.
Gelungener Städtebau und nachhaltiger Konsum sieht anders aus!
In der zweiten Reihe der Berliner Straße, zwischen Rathaus und Flöttmanngebäude wächst teurer Wohnraum in die Höhe, verschattet somit die erste Reihe. Verdichtung um jeden Preis?
Wie lange die Läden an Kaiser- und Strengerstraße noch betreten werden können, ist noch nicht bekannt. Stück für Stück wird im Hintergrund schon an der Realisierung des Kaiserquartiers „gehauert“.
Ob nach der Überplanung die Mieten noch von den alten Betreibern bezahlt werden können, muß bei Betrachtung ähnlicher Gentrifizierungsprojekte wohl verneint werden.
Auch in der Hohenzollernstraße gegenüber der VHS wurde und wird hochpreisig aufgestockt. So züngelt sich die Gentrifizierung von der Innenstadt ausgehend Richtung Nord- und Westring. Ob die „Kleinen-Leute-Häuschen“ (im Hintergrund) dem Preisdruck standhalten können, bleibt abzuwarten. Was tun unsere gewählten Vertreter dagegen?
Heute mal einer klassischen Siedlung „nah kommen“
Nahsicht Eingangsbereich
Stufenförmig verkleinert sich das neue Flachdachgebäude zum Rathaus hin
Sparkassenanbau kurz vor dem Richtfest
Der Investor Westkämper ließ Fassaden und Innenräume renovieren
Vor ein paar Tagen machte der Investor vor Vertretern von Stadtverwaltung, Politik und Medien deutlich, dass ihm ein Mix aus Einzelhandel, Wohnen, Parken, Dienstleistungen und Gastronomie vorschwebe. Namentlich nannte er einen Bio-Lebensmittelmarkt, Toys World und einen neuen Alex. (vgl. NW vom17.11.14)
Da die Stadtverwaltung und andere Eigentümer noch ein Wörtchen mitzureden haben, wird noch einige Zeit über das Gelände ziehen, bis ein gemeinsames Konzept erarbeitet sein wird.
Auf jeden Fall macht das Innenstadtgelände nun schon einen viel ansprechenderen Eindruck. (vgl. Paradiesbauers Sonntagsspaziergang vor der Kosmetik vom 12. Oktober 2014)
Das Foto steht beispielhaft für die Überbauung der letzten großen Stadtgärten
An der Ecke Bismarck- / Hohenzollernstraße stadteinwärts wurde in den letzten Monaten ein Neubau im Garten zwischen zwei bestehenden Häusern errichtet. Zum Glück konnten die alten, straßennahen Rotbuchen erhalten bleiben!
Heimlich still und leise verschwinden überall die großen Innenstadtgärten. Was zu vermarkten ist, wird vermarktet – die Genehmigungen der Baubehörde inbegriffen. Wer benötigt heute noch einen Garten? So schreitet die Umwidmung zu teurem Wohnraum fort, bis die Nachfage nach exklusivem Innenstadtwohnen abebbt und die ersten Eigentums-wohnungen leer stehen.
Ein riesengroßes InnenstadtAreal zwischen Bahnhof und Rathaus verwahrlost
Ein Mix aus: Leerständen (Jugendzentrum, Altenheim u.a.), Verkaufshallen und Pavillons
Wildes Parken in trostlosen Hinterhöfen scheint die einzige Nutzung zu sein!?
Welche Pläne hat der neue Investor (ein auswärtiger Projektentwickler)? Hält er an seinem Plan einer Kombination aus Großparkplatz und Bio-Supermarkt fest?
Eines scheint er jedoch erkannt zu haben, die teilweise maroden Fassaden und Innenräume schmälern jegliche Nutzungs- oder Verkaufsvorhaben. So sieht man seit ein paar Tagen einige Handwerker, die an markanten Stellen kosmetische Arbeiten durchführen.
Hätte die Politik die Entwicklung nicht verschlafen und quartiersrettende Entscheidungen getroffen, könnte die Stadt als Zwischenerwerber auftreten und den Siegerentwurf im städtischen Wettbewerb nachhaltig durchsetzen.
Umrundung des gesamten W-Areals im Uhrzeigersinn: Von der Eickhoffstraße (Sparkasse), über die Friedrich-Ebert Straße, in die Kaiserstraße und zurück über die Strengerstraße.
Ehemaliger Marktkauf-Baumarkt (später Toom) hat seine Pforten geschlossen
An der Wiedenbrücker Straße ist es ruhig geworden: Keine KleinWagen werden mehr mit großen BauMaterialien bepackt, keine EinkaufsKorbSchlangen warten auf fachsimpelnde Kunden und kein LKW bringt neue Ladung für eifrige HeimwerkerInnen!
Nur ein einziger kleiner „toom“-Schriftzug erinnert noch an die letzten betriebsamen Tage des „Alles muss raus-Verkaufs“.
Besenrein der Asphalt der GartenAbteilung, die nun den Charme eines GefängnisInnenhofs versprüht.
Was wird aus diesem dicht an der BahnTrasse gelegenem Gelände werden? Finden sich neue Nutzer, kommt der AbrissBagger? Könnte hier sozialer WohnungsBau entstehen?
Die durch den Rat verbandelten Institutionen rücken noch näher zusammen!
Während die Abbrucharbeiten zwangsläufig ganz öffentlich stattfinden müssen, verbleiben Fragen zum Grundstücksverkauf des städtischen Bodens und zur Höhe und dem Beginn des späteren Mietzins der Stadtverwaltung im neuen Sparkassengebäude im nichtöffentlichen Raum der Ausschüsse. Transparenz sieht anders aus!
In Gütersloh sind ähnliche Perspektiven äußerst selten geworden:
Ein wohlüberlegtes Nebeneinander von alter und neuer Architektur, von Ziegelmauerwerk und Betonskelettbau, von kleinräumigem Wohnen und Arbeiten und großflächigem von der Arbeit entfremdetem Wohnen, von kleinteiligen und großflächigen Fensterflächen. usw.. Die Ecke An der Insel / Barkeystraße ist lebendiger Anschauungsunterricht für alle, die sich für Architektur interessieren. So oder ähnlich sollte man alle Baudenkmäler in die Neuplanungen miteinbeziehen. Hinderungsgründe sind natürlich zunächst einmal die in der Mehrzahl unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse. Hier sind die Stadtplaner zum Dialog aufgerufen!
Auch alte Schwarz-Weiß-Fotos zählt Paradiesbauer zu seinen Fundstücken, bringen sie doch z.B. bereits Überbautes in Erinnerung.
Bänke und der Immergrünkübel . . . .
. . . . sind noch da, die Bäckerei Glasenapp ist seit ca. 30 Jahren verschwunden. Heute hat sich dort ein Hotel breit gemacht.
Übrigens: Auf dem nördlichen Nachbargrundstück wurde zur Abrisszeit ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet, das in Kürze bereits wieder abgerissen werden soll. Welch kurze Lebenszeit die Gebäude heutzutage haben!?
Auch in der Moltkestraße fallen die kleinen zweigeschossigen Giebelhäuser. Danach erheben sich die oben zitierten viergeschossigen Flachdachbauten, die über den Etagenwohnungen mit sündhaft teuren Penthouswohnungen aufwarten. Die eine Hälfte des alten Innenstadt-gartens ist überbaut, die andere Hälfte für Parkplätze und Carports gepflastert. Will denn keiner diese Art der Gentrifizierung stoppen? Unterliegt Städtebau ausschließlich den Vermarktungsinteressen?
Seit ein paar Jahren wird die Innenstadt systematisch umgebaut. Damit meine ich nicht nur die Großprojekte am Kolbeplatz, Blessenstädte, Husemann- und Wellerdiek-Gelände oder anderswo. Auch im Kleinen vollzieht sich eine spürbare Gestaltungsänderung. Nach wie vor verschwinden ältere Bausubstanzen und größere Gärten. Dafür entstehen dort platzgreifende, hochpreisige Eigentumwohnungsanlagen, die sich selten in die vorhandene Bebauung einpassen.
Auch eine Lückenschließung ist neuerdings zu erkennen. Wenn sie gut gemacht ist und sich diskret dem Vorhandenen unterordnen kann, ist dies nicht zu bemängeln. Schauen wir mal, wie das demnächst in dem Beispiel Moltkestraße aussieht!?
Seit ein paar Wochen ist im Internet unter www.geodaten.guetersloh.de/3D oder über die Startseite der Stadt Gütersloh www.guetersloh.de zumindest der innerstädtischen Bereich in der dritten Dimension zu betrachten. Das Novum in der Geodatenwelt soll nicht nur den Stadtplanern, sondern auch den Bürgern bei Hauskauf, Baumaßnahmen oder Ansiedlungen mehr Information und Transparenz bieten!?
Nichts geht jedoch weiterhin über „leibhaftige“ Begehungen. Und auch die erhöhte Perspektive aus dem Rathausgebäude gab zumindest bisher den Hochbau- und Stadtplanern einen „weitsichtigen“ Überblick. Ob dabei immer in die richtige Richtung geschaut wurde, möchte ich an dieser Stelle nicht kommentieren.
Auch die Moltkestraße verliert mehr und mehr ihr historisches Gesicht: Kleine Häuser (mit großen Gärten) werden abgerissen, der Neubau erstreckt sich nun fast über das gesamte Grundstück! Gentrifizierung in Gütersloh? Nur noch solvente Eigentümer können sich den neugeschaffenen Wohnraum leisten.
(Fotocollage: Berlinerstraße gegenüber dem Rathaus)
Ein Schwerpunkt meiner Homepage ist die Erinnerung an die Zurückdrängung des Innenstadtgrüns. Anbei ein aktuelles Beispiel zwischen Königstraße und Stadthalle.
Seit ein paar Jahren verschwinden Parzelle für Parzelle die großen Gartengrundstücke, die für Pflanzen, Tiere und Menschen eine Menge Vorteile brachten. Ehepaare und Einzelpersonen verkaufen nach dem Wegzug der Kinder ihre Einfamilienhäuser in den Randlagen und investieren in luxuriose altengerechte Eigentumswohnungen mit Innenstadtlage. Diesem bald nicht mehr rückgängig machenden Innenstadt-Trend müssten Politik und Verwaltung entschiedener entgegentreten, sonst droht der Ausverkauf des Innenstadtgrüns!
In den Innenstadtgärten wachsen komfortable, „schweine“teure Eigentumswohnungen, die nicht nur Grünbereiche zerstören, sondern auch die bisherigen Nutzer / Mieter vertreiben.
Gütersloher Straßenfronten verändern sich.
Das bisherige eher einheitliche Bild (z.B. alle Giebel zur Straße, gleiche Geschosshöhe usw.) wird mehr und mehr aufgeweicht. Selbst Abstandsflächen scheinen aufgehoben zu sein!? Zunehmend wächst die Stadt um ein Stockwerk und Flachdächer erobern den Himmel über der Innenstadt. (Fotos: Links – Marienfelder Straße, rechts – Königstraße)
In der Modernisierung seiner Sozialwohnungen hat der Bauverein Gütersloh sich einen sehr guten Namen gemacht. Überall im Stadtgebiet sind seine Anstrengungen zu sehen. Hier ein Beispiel von der Sieweckestraße.
„Je mehr Platz es in einer Stadt für Spaziergänger und Radfahrer gibt, desto geringer ist die Quote an übergewichtigen Jugendlichen“ berichtet American Journal of Preventive Medicine. Amerikanische Forscher setzten das Gewicht von 11000 US-Jugendlichen in Bezug zu der Zahl an Bürgersteigen und Fahrradwegen in ihrer Umgebung.
Klartext auch für Gütersloh: Wo es mehr Fuß- und Radwege gibt, leben weniger Übergewichtige! Allerdings müssen wir die städtebaulichen Angebote auch entsprechend nutzen! Wer kennt schon diesen Weg zur Innenstadt z.B. ?
Die Schatten auf der Hauswand verheißen nichts Gutes. Offensichtlich sind die Tage dieses schlichten Gebäudes an der Bismarkstraße gezählt. Das ehemalige Husemann-Gelände soll durch stadtnahe Altenwohnungen „aufgewertet“ werden!?