Die Natur hat in den letzten Jahren schon selbst Farbe aufgetragen!
Doch es fehlt nicht nur an Übermalung des grauen Betons, es fehlt an allen Ecken und Enden: An Sicherheitsmaßnahmen bei der Regenwasserführung, beim Bodenbelag, am defekten Geländer und neuerdings, nach über 40 Jahren, auch an der Höhe der Brüstung!?
Radfahrer sollen seit einiger Zeit ihr Rad schieben!
Es klingt fast so wie Meeresbrandung, ist aber ganz das Gegenteil davon. Wer die Brücken über Nord- und Westring überquert und ein paar Minuten innehält, hört die Verkehrsbrandung, die Tag und Nacht über den Ring flutet.
An alle gewählten Politiker: Tempo 50 würde dieses Automeer etwas beruhigen!
Gütersloh besitzt einige Fußgänger- und Radfahrerbrücken. Zwei davon, eine Nähe Blessenstätte über die Dalke und eine über den Westring im Laufe des Dalkewegs, wurden aus statischen Gründen abgerissen. Bei der kleinen Holzbrücke wartet man wohl auf einen Sponsor, bei der großen müssen beim Neubau 21 Bäume gefällt werden. Das brachte in den letzten Wochen zahlreiche Leserbriefschreiber buchstäblich auf die Palme. Ob die Differenzen noch überbrückt werden können und sich der Wettbewerbssieger um die Bäume schlängeln kann, wage ich zu bezweifeln.
Eine der Überführungen über den Nordring, die Pavenstädter Fußgänger und Radfahrer vom Ohlbrocksweg aus mit der Innenstadt verbindet, wurde bisher selten erwähnt. Dabei ist diese Sichtbetonbrücke das scheußlichste Bauwerk im Westen der Stadt.
Mag die Statik dank klobigem Stahlbeton noch in Ordnung sein, das Erscheinungsbild aber ist katastrophal. Wer diese Brücke nutzt, weiß davon ein Lied zu singen: Unebene Stufen, sporadisch angebrachte Handläufe, Schlaglöcher im Boden, verstopfte Abflussrinnen, eine hervorstechende Metallkante an der Dehnungsfuge und bemoostes Grau zum Grauen.
Eine Sanierung, Auffrischung mit Hochdruckreiniger und Farben könnte die Brücke wiederbeleben, damit einen beim Übergang statt Bunkeratmosphäre ein wohltuendes Geh- und Fahrgefühl begleitet.
(Meine Kolumne erschien im November GT-Info auf der vorletzten redaktionellen Seite)
Nicht nur Bilder sind Paradiesbauers Leidenschaft. Er begibt sich auch auf die Pirsch nach den Klängen seiner Heimatstadt. Gibt es einen typischen GT-Stadtklang? Hier und heute der Sound des Nordrings auf der Fußgänger- und Radfahrerbrücke zur Moltkestraße, wo die Geräuschdominanz des Autoverkehrs hin- und her schwappt, aber niemals verebbt:
An der alten Eichendorffschule am Nordring haben Mitbürger im letzten Herbst begonnen das Grundstück auszulichten und zu säubern. Dabei ist ihnen dieser Flaschenberg ins Netz gegangen. Die Folgen unserer Wegwerfmentalität, obwohl in 100 Metern am Ohlbrocks-weg zwei Glassammelkontainer bereitgestellt sind.
Im Juni konnte man am Tag der Architektur, den die Architektenkammer NRW jährlich in unterschiedlichen Kategorien ausschreibt, auch zwei Beispiele aus Gütersloh ein- oder ansehen. Zur Erinnerung poste ich hier nachträglich in der Kategorie „Wohngebäude“ die „Wohnanlage Nordring 16“ (Architektin Birgit Melisch, BDA)
und in der Katergorie „Bildung und Gesundheit“ die Praxis für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (Innenarchitektin Karin Friedrich-Wellmann, BDIA).
Die für meine Posts zu ausführlichen Auslobungstexte können unter www.aknw.de gesucht und gefunden werden!?
Vor ein paar Tagen wollte ich mit dem Rad zwischen Scharnhorststraße und Nordring über ein Pättken abkürzen, als ich deutlich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es sich hier um einen Privatweg handle.
Zu Hause angekommen warf ich erstmal einen Blick in den Stadtplan. Tatsächlich hat das Pättken keine eigene Straßenbezeichnung, sondern gehört zur Hausnummerierung des Nordrings.
Sehr geehrte Hausbesitzer und Mieter! Für uns Radfahrer und Fußgänger könnten Sie durchaus eine Benutzung erlauben!
Ringstraßensounds entstehen durch den Rhythmus der Ampelschaltung, Stärke des Verkehrsaufkommens und Lautstärke unterschiedlicher Motoren.
Klicken Sie hier, schließen Sie die Augen und stellen sich in Gedanken auf die Brücke, die den Nordring zur Moltkestraße hin überspannt! Wer hier wohnen muss, braucht starke Nerven oder schalldichte Fenster!