
Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag und long Corona!
Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag und long Corona!
Am heutigen Volkstrauertag erinnern wir bundesweit an die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Krieg. Im Andenken an die Opfer und als stiller Gruß werden an einigen Stellen Kränze niedergelegt. In Coronazeiten gibt es keine offizielen Großveranstaltungen.
Gütersloh gedenkt heute auch der über 150 zwischen 1939 und 1945 gestorbenen ZwangsarbeiterInnen. Das Gräberfeld auf dem katholischen Friedhof ist ein kommunales Zeugnis menschenverachtender Rassen- und Kriegspolitik.
Nach dem verheerenden ersten Weltkrieg gedachte man seit 1922 zunächst nur den gefallenen deutschen Soldaten. Erst nach dem unsäglichen zweiten Weltkrieg wurde auch der Opfer aus Krieg und NS-Zeit in den Veranstaltungen zum Volkstrauertag gedacht.
Am heutigen Sonntag ist um 10 Uhr in der Kreuzkirche der LWL-Klinik ein Gottesdienst zum Volkstrauertag mit anschließendem Totengedenken auf dem Klinikfriedhof, wo zahllose Euthanasieopfer verscharrt wurden.
Gräberfeld auf dem katholischen Friedhof
Der Gedanke an Frieden ist immer noch ein hohles Wort! Wer untergräbt diese Hoffnung?
Nicht nur an Volkstrauertagen sollte man die Kriegstoten besuchen
Der „Ehrenfriedhof Unter den Ulmen“ ist praktischer Geschichtsunterricht und Mahnmal zugleich! Hier ruhen 468 Kriegstote aus den beiden Weltkriegen: Deutsche, Belgier, Franzosen, Niederländer, Polen und Sowjetbürger.
Mehr als die Hälfte der hier Beigesetzten ereilte der Tod im Frühjahr 1945. Jedes dieser Kreuze steht für ein Leben, das zu früh erloschen ist.
Bodenkämpfe hat es in und um Gütersloh nicht gegeben, wohl aber seit 1949 etwa 40 Luftangriffe. Sie galten zunächst dem Fliegerhorst in Marienfeld, später auch der Köln-Mindener sowie der Teutoburger Eisenbahn und führten, vor allem im inneren Stadtgebiet, zu großen Menschenverlusten und Sachschäden. Es gab 290 Bombentote, 77 kamen allein am Totensonntag 1944 ums Leben, davon 19 in der Apostelkirche.
Man trete an die Gräber und bedenke: Dieser ist im Luftkampf gefallen, jener verschied im Lazarett, der kam als Deportierter um. Hier ruht eine Mutter, die mit ihren drei Kindern vom Bombenhagel getötet wurde, dort eine Krankenschwester, die während eines Luftangriffs ihren Eisenbahnwagen verließ, um Verletzten zu helfen und dabei selbst von Splittern getroffen wurde. (Textauszüge des Volks-bundes, veröffentlicht unter www.volksbund.de)
Am heutigen Volkstrauertag, ab 11:30 Uhr, findet auf dem Ehrenfeld eine Gedenk-veranstaltung statt. Sprechen werden die Bürgermeisterin Frau Unger und Herr Wischnath vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, ferner sind Klänge des Symphonischen Blasorchesters und Beiträge von Vereinen zu hören und zu sehen.
Zugang von der Straße „Unter den Ulmen“
Die Folgen der Kriegshandlungen sind auf Gütersloher Friedhöfen zu sehen