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Kulturelle Teilhabe für alle Bürger !!!

In Berlin berieten unlängst Kulturschaffende und Wissenschaftler über mögliche Zugangsbarrieren bei der Kulturvermittlung.

Nach Ansicht der Hildesheimer Kulturwissenschaftlerin Birgit Mandel geht die Hälfte der Bundesbürger niemals in Theater-, Opern- und Konzerthäuser oder auch Museen. Weitere 40 % fühlen sich von diesen Einrichtungen eher selten angesprochen. Die öffentlich geförderten Hochkulturstätten erreichen demnach nur einen kleinen, meist hochgebildeten und finanziell gutsituierten Teil der Gesellschaft. Aus Steuermittel dürfe jedoch nicht nur das „Freizeitvergnügen einer kleine  Elite“ gefördert werden! Den Ausweg aus der Bildungsschere sieht die Wissenschaftlerin im kulturellen Bildungsbemühen der Schulen, in niederschwelligeren Angeboten und Produktionen, die die Besucher mit einbeziehen oder diese in ihren Wohngebieten aufsuchen.

Sind das Überlegungen, die auch in Gütersloh greifen müssten? Sonnt sich unser Kulturausschuss vielleicht auch überwiegend in der angesprochenen kulturellen Höhenlage?

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Alte Weber suchen Geldgeber

Erneut steht das Soziokulturelle Zentrum Alte Weberei vor dem Ende seiner wichtigen  integrativen Aufgaben. Die Mehrheit der kommunalen Politiker ist nicht bereit den bisherigen jährlichen Zuschuss von 164.000 € auf 264.000 € zu erhöhen. Gleichzeitig soll die Verwaltung dem Betreiber PariSozial kündigen, der dann in der Folge wiederum die Mitarbeiter entlassen muss. Ein neuer „bürgerschaftlicher“ Betreiber / Betreiber-genossenschaft in Bürgerhand soll gesucht werden.

Im Rahmen der Hochkultur sind dieselben Politiker jederzeit bereit z.B. die Kulturräume von Mr. Kimpel in Millionenhöhe zu bedienen, obwohl sich für ein Parallelprogramm (z.B.Vier Jahrezeiten u.a.) genügend Sponsoren zur Verfügung gestellt haben, die die Sponsorengelder genauso steuerfrei den Kulurräumehaushalt, also der Allgemeinheit, hätten einfließen lassen können. Aber nein, fürs normale Programm zahlen alle, fürs spezielle die Wohlhabenden! In Zahlen: die Kulturräume schieben 3,0 Mio Euro Schulden vor sich her und bekommen für 2012 500.000 Euro nachträglich aus dem städtischen Haushalt! Nicht zu vergessen, dass die Stadthalle für weitere Millionen saniert wird!

Was aber sind die eigentlichen Hintergründe dieser ungleichen Förderung der Sub- und Hochkultur? Ist Politik dazu da, die Zweiklassengesellschaft aufrecht zu erhalten oder soll das Gelände der Alten Weberei einer „ansprechenderen“ Nutzung zugeführt werden? Ironie zum Schluss: Wie wärs mit einem Kongresshotel an der Dalke?

 

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Hochkultur für Mittel- und Oberschicht

150 Plätze überwiegend von den Sponsoren der Kultur-Plus-Reihe vergeben

Lang lang ist her, dass ein Weltstar der Musik für ein Konzert in Gütersloh Station machte. Nun ist es der potenten Sponsorengruppe gelungen, den Starpianisten Lang Lang für ein Konzert in „kleinem Rahmen“ des Theaters zu engagieren. Um einen demokratischen Anschein bei der Vergabe der trotz Sponsoring ca. 150 € teuren Plätze zu erwecken, führte man ein Losverfahren für 380 Karten unter Aufsicht eines Notars ein. Ein Hartz IV Musikliebhaber muss also nicht nur Glück haben, sondern zusätzlich noch bei einer der Sponsorenbanken sein „Haben“ überprüfen, damit der Eintrittspreis von seinem Konto abgebucht werden kann. (Wenn er denn überhaupt ein Giro-Konto führen oder gar überziehen darf!?)

Wie hoch muss dagegen die Gage und damit die gesponserte Summe sein, wenn schon 380 verloste Plätze Einnahmen von knapp 57.000 € einspielen. Rechnet man mit den Zahlen des Veranstalters, Herrn Eierding, so könnte sich der Auftritt um die 200.000 € beziffern. Jeder einzelne der 530 Sitzplätze müsste dann im Schnitt 377 € kosten. Somit sind die 380 verlosten, kostenpflichtigen Plätze mit je 228 € und die 150 frei verfügbaren Sponsoren- und Künstlerplätze mit 377 €  gesponsert.

Gesponserte Gelder werden bekanntermaßen steuerlich abgeschrieben und damit der Allgemeinheit entzogen. Fair und demokratisch wäre es deshalb gewesen, die vorhandenen 530 Sitzplätze in ein Losverfahren für alle interessierten Bürger zu geben. Ansonsten hat ein Freund recht, wenn er sagt, dass Sponsoring einem Selbstbedienungsladen gleich kommt!?

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