150 Plätze überwiegend von den Sponsoren der Kultur-Plus-Reihe vergeben
Lang lang ist her, dass ein Weltstar der Musik für ein Konzert in Gütersloh Station machte. Nun ist es der potenten Sponsorengruppe gelungen, den Starpianisten Lang Lang für ein Konzert in „kleinem Rahmen“ des Theaters zu engagieren. Um einen demokratischen Anschein bei der Vergabe der trotz Sponsoring ca. 150 € teuren Plätze zu erwecken, führte man ein Losverfahren für 380 Karten unter Aufsicht eines Notars ein. Ein Hartz IV Musikliebhaber muss also nicht nur Glück haben, sondern zusätzlich noch bei einer der Sponsorenbanken sein „Haben“ überprüfen, damit der Eintrittspreis von seinem Konto abgebucht werden kann. (Wenn er denn überhaupt ein Giro-Konto führen oder gar überziehen darf!?)
Wie hoch muss dagegen die Gage und damit die gesponserte Summe sein, wenn schon 380 verloste Plätze Einnahmen von knapp 57.000 € einspielen. Rechnet man mit den Zahlen des Veranstalters, Herrn Eierding, so könnte sich der Auftritt um die 200.000 € beziffern. Jeder einzelne der 530 Sitzplätze müsste dann im Schnitt 377 € kosten. Somit sind die 380 verlosten, kostenpflichtigen Plätze mit je 228 € und die 150 frei verfügbaren Sponsoren- und Künstlerplätze mit 377 € gesponsert.
Gesponserte Gelder werden bekanntermaßen steuerlich abgeschrieben und damit der Allgemeinheit entzogen. Fair und demokratisch wäre es deshalb gewesen, die vorhandenen 530 Sitzplätze in ein Losverfahren für alle interessierten Bürger zu geben. Ansonsten hat ein Freund recht, wenn er sagt, dass Sponsoring einem Selbstbedienungsladen gleich kommt!?