Erneut steht das Soziokulturelle Zentrum Alte Weberei vor dem Ende seiner wichtigen integrativen Aufgaben. Die Mehrheit der kommunalen Politiker ist nicht bereit den bisherigen jährlichen Zuschuss von 164.000 € auf 264.000 € zu erhöhen. Gleichzeitig soll die Verwaltung dem Betreiber PariSozial kündigen, der dann in der Folge wiederum die Mitarbeiter entlassen muss. Ein neuer „bürgerschaftlicher“ Betreiber / Betreiber-genossenschaft in Bürgerhand soll gesucht werden.
Im Rahmen der Hochkultur sind dieselben Politiker jederzeit bereit z.B. die Kulturräume von Mr. Kimpel in Millionenhöhe zu bedienen, obwohl sich für ein Parallelprogramm (z.B.Vier Jahrezeiten u.a.) genügend Sponsoren zur Verfügung gestellt haben, die die Sponsorengelder genauso steuerfrei den Kulurräumehaushalt, also der Allgemeinheit, hätten einfließen lassen können. Aber nein, fürs normale Programm zahlen alle, fürs spezielle die Wohlhabenden! In Zahlen: die Kulturräume schieben 3,0 Mio Euro Schulden vor sich her und bekommen für 2012 500.000 Euro nachträglich aus dem städtischen Haushalt! Nicht zu vergessen, dass die Stadthalle für weitere Millionen saniert wird!
Was aber sind die eigentlichen Hintergründe dieser ungleichen Förderung der Sub- und Hochkultur? Ist Politik dazu da, die Zweiklassengesellschaft aufrecht zu erhalten oder soll das Gelände der Alten Weberei einer „ansprechenderen“ Nutzung zugeführt werden? Ironie zum Schluss: Wie wärs mit einem Kongresshotel an der Dalke?