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Hat der Wähler überhaupt eine Wahl?

Bei der Kommunal- und Kreistagswahl kann Mensch nur je ein Kreuz machen

Damit können die Wahlberechtigten einen von aktuell 7 Kandidaten ihres Wahlkreises direkt wählen, die ausschließlich von den Parteien aufgestellt wurden. Nur im Wahlkreis 60 gibt es 8 Wählbare: Dort wurde Herr Bunnemann zusätzlich als Einzelkandidat ohne Parteizugehörigkeit zugelassen.  Falls ich ihn nun wählen wollte, kann ich das aber nicht.  Ich müsste noch schnell in seinen Wahlbezirk umziehen, wenn ich eine Wohnung fände.

Alle Wahlkreiskreuze bringen dann den Mehrheitskandidaten eines Wahlkreises direkt in den Rat. Hat man sich für einen anderen Kandidaten entschieden, kann dieser nur noch über die ebenfalls von den Parteien aufgestellten Listen, entsprechend der Prozente, die alle Wähler dieser Partei gegeben haben, in den Rat gelangen. Hat diese Partei wenige Prozente und / oder der Gewählte steht weit hinten auf der Liste, ist die für diesen Kandidaten abgegebene  Stimme verloren!

In Gütersloh verschärft sich das Wahlproblem noch, weil seit Ewigkeiten alle Direkt-mandate von der CDU geholt wurden. Möchte ich einen anderen vielleicht altgedienten, kompetenten oder auch neuen Kandidate unterstützen, bleibt es leider allein den Parteien (Reihenfolge auf den Listen) und dem Gesamtwahlausgang überlassen, ob ich tatsächlich eine Wahl hatte.

Auch in NRW sollte die Landesregierung endlich eine faire Wahl durch Kumulieren und Panaschieren zulassen. Darin ist Bayern fortschrittlicher! Dort ist es sogar möglich, eigene Wahlvorschläge auf den Stimmzettel zu schreiben.

Im Sinne des Grundgesetzes wäre es ebenfalls demokratischer, wenn die Parteien die Hoheit über die Wahlkreise und Listenplätze verlieren würden und die Bürger / Wähler tatsächlich eine Wahl hätten.

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