GT-Info 3/2020: Bürgermeisterutopie?

Am 13.09.2020 wird erneut ein Bürgermeister (jedweden Geschlechts!) gewählt. Kandidaten für dieses Spitzenamt müssen sehr mutig sein: Bürgermeister stehen im Fadenkreuz von Hasstiraden und Attacken bis zum Mord. Manche sprechen sogar von Bewaffnung!?

Das ist nur eine von neuen Dimensionen der Verantwortung für den nächsten Gewählten. Ein künftiger Bürgermeister muss nicht nur Nerven statt Knarren zeigen, sondern geradezu ein Utopist sein. Ob wir in eine gute Zukunft gehen oder dystopisches Chaos zu bewältigen haben: Die Bevölkerung begibt sich in die Hände eines Menschen, der einen besonderen inneren Kompass braucht, Kreativität und Visionen, wohin die Reise für uns alle gehen soll. Erwartet wird ein Gespür für Entwicklungen, Trends, Umbrüche und das Geschick, damit zum Wohle aller umzugehen. Politisches Talent ist gefragt.

Gleichzeitig verlangt das Amt genau das Gegenteil: Die Leitung einer Verwaltung mit über tausend Mitarbeitern. Als Verwalter der Ordnung ist ein Bürgermeister Garant dafür, dass Verwaltungsarbeit astrein ist, fehlerfrei und für alle gleich. Er ist der oberste Erbsenzähler, weil das seine Aufgabe ist, für die er vor Gesetz und Bürgerschaft gerade steht und ein funktionierendes Gemeinwesen sicher stellt. Nicht gerade wenig, was da zur Wahl steht. Aber wir haben in unserer Demokratie die Wahl. Stehen wir dafür ein, dass das so bleibt!

Dieser Beitrag wurde unter Ohne Kategorie abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.