„Ökologisch nachhaltig und sozial gerecht“. Unzählige Male findet sich Nachhaltigkeit als Stichwort in politischen Beiträgen und Vorlagen von Rat und Verwaltung. Nun ist nachhaltig nicht nur eine Forderung. Man muss sie auch „nachhalten“ – im Sinne von überprüfen.
Wie nachhaltig sind die unter diesem Label getroffenen Entscheidungen? Sprache und Beschlussfassung fallen dabei nicht selten auseinander. Dieser Tage macht Nachhaltigkeit ihrer Bedeutung nach wenig Ehre.
Vier Kostproben der Gremienmehrheit: Keine Photovoltaik an Bahntrasse, Autobahn und Balkonien. Kurzlebige Apple-iPads für tausende Schüler, ein Autokino an den Kulturräumen und Burger-King an der B61. Die Verbrennungsmotoren erleben ihre Renaissance, Autos sind jetzt systemrelevante Schutzräume!?
Nachhaltig waren offenbar auch nicht die Demos und Forderungen der Fridays for Future-Bewegung. Ihre Wirkung verpuffte, sie wurde Corona geopfert. Eine Pandemie, die eigentlich Nachhaltigkeit einfordern müsste, weil sie krass zeigt, wie wir alle zusammen drei Erden konsumieren. Die eine Welt kann nur gerettet werden, wenn auch in Gütersloh konsequent nachhaltig gehandelt wird. Worthülsen sichern nicht die Zukunft unserer Kinder und Enkel.