
Noch vertraut man der Plakatwerbung im Straßenraum als Informationsquelle. (Foto oben links: Kreuzung Marienfelder Str./B 61; Foto oben rechts: Kökerstraße; Foto unten: Verler Straße)
Noch vertraut man der Plakatwerbung im Straßenraum als Informationsquelle. (Foto oben links: Kreuzung Marienfelder Str./B 61; Foto oben rechts: Kökerstraße; Foto unten: Verler Straße)
Tschuldigung in Sachen Bildschärfe, habe ich nur als Smartphone-Foto!
Noch immer glauben die Parteien an die Wahlbeeinflussung durch Wahlplakate. Doch welche Assoziationen bleiben beim Betrachter „hängen“? Was denken Sie?
Sie sind im Vorfeld der Landtagswahl auch in unserem Stadtbild nicht zu übersehen.
Die Beispiele, die ich hier ausstelle, habe ich so vorgefunden, sie sind keiner digitalen Bearbeitung unterzogen worden, was man von den jugendlich gestrafften Gesichtern nicht behaupten kann.
Ob der Höhenflug der neuen Dreibuchstabenpartei durch die Plakatierungstrategie „möglichst weit nach oben“ am Tag der Wahl anhält, hofft der Fotograf und Autor jedoch nicht! Das muss mal gesagt werden.
Der Eventmanager versteht das Handwerk der Wahlplakatierung: Den ortsgebunden Wähler lächelt er in seinem Pavenstädter Wahlbezirk vor Baumkulisse, Kirche und Regenbogen an, den altersneutralen Parteiwählern präsentiert er sich als unermüdlicher Bürgeranwalt vor der Rathausfassade und den Jungwählern ab 16 zeigt er lässig den Weg zur richtigen Partei („Lieber Herr Morkes, musste das sein? Mit dieser Geste hat die amerikanische Regierung junge Menschen zum Kriegsdienst gelockt!“)
Einen Haken hat das Ganze jedoch noch bis zur Krönung: Der Wähler entscheidet, ob die BfGT-Oneman-Show genügend Prozentpunkte erhalten wird!
Bis Ende September wollen viele PolitikerInnen plakativ lächelnd unsere Stimme gewinnen. Dabei verschmutzen sie die gewohnte Straßenoptik, lenken im Straßenverkehr ab und beschädigen Bäume. Gibt es keine modernere Form der Wahlinformation?
Ein paar Tage nach der Wahl spielen die Portraits und ihre gedrechselten Worthülsen keine Rolle mehr. Einige Konterfeis werden vergessen werden, bis an ihnen der Zahn der Zeit nagt und ein netter Nachbar zur Entsorgung schreitet.
Warum halten die Parteistrategen an diesem alten Brauchtum fest und warum fordern wir Wahl-Bürger nicht mehr geistigen Inhalt, z.B. unter www.abgeordnetenwatch.de?