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Gütersloh vor 75 Jahren – Zwangsarbeit

April 1945. Fast 3.800 ZwangsarbeiterInnen, die nach Gütersloh verschleppt wurden, hoffen auf das Kriegsende und die Rückkehr in ihre Heimat. Doch nicht allen wird es vergönnt sein, ihre Heimat wiederzusehen. 156 von ihnen ließen zwischen 1939 und 1945 ihr junges Leben in unserer Stadt.

Ein Großteil ihrer Gräber liegt auf dem Katholischen Friedhof an der Wiesenstraße. Und die, die ihre Heimatorte nach der Befreiung erreichen werden, finden verbrannte Erde vor und werden ihr Leben lang als Saboteure geächtet oder schlimmer noch – erneut in Gefangenschaft verbracht. Denn die meisten von ihnen hatten in Gütersloher Firmen Kriegswaffen produziert, die die deutsche Wehrmacht und Luftwaffe auf ihre Dörfer daheim abgefeuert haben.

„Ein Krieg lässt sich sehr leicht beginnen, unvergleichlich schwerer ist es, danach all der Ungeheuer Herr zu werden, die er hervorgebracht hat.“ schrieb Anna Politkowskaja (russische Reporterin und Autorin).

Zur Verschleppung von Ausländern zur Sklavenarbeit in Deutschland sagte der Ankläger der USA Thomas Dodd auf dem internationalen Militärtribunal in Nürnberg:

„Das war eine Politik der Massendeportation und Massenversklavung, die auch mit Gewalt, Betrug und Terror, Brandstiftung durchgeführt wurde, mit Mitteln, die jedes Gesetz der Kriegsführung und der Menschlichkeit und jede Rücksicht auf Barmherzigkeit außer acht ließen. Diese Arbeitspolitik war gleichzeitig eine Politik der Unterernährung und Überarbeitung der ausländischen Arbeiter, die sie jeder Form von Erniedrigung, Brutalität und Unmenschlichkeit unterwarf. Es war eine Politik, die ausländische Arbeiter und Kriegsgefangene zwang, Kriegsmaterial herzustellen und an anderen Kriegsunternehmungen teilzunehmen, die gegen ihr eigenes Vaterland gerichtet waren.“

An der Organisation des riesigen Zwangsarbeitersystems im Dritten Reich waren zehntausende Deutsche direkt beteiligt. Von den Arbeitsämtern, über die Stadtver-waltungen, bis hin zu den Ernährungsämtern und Lagerleitern, schreibt Ulrich Herbert 1985, Historiker an der Gesamthochschule Essen in seinem Buch „Fremdarbeiter. Politik und Praxis des Ausländereinsatztes in der Kriegswirtschaft des III. Reiches“. Demnach waren im August 1944 auf dem Gebiet des ´Großdeutschen Reiches´ 7,7 Millionen ausländische Arbeitskräfte als zwangsbeschäftigt gemeldet.

Die Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Gütersloh zwischen 1939 und 1945 begann erst in den 1990iger Jahren. Den Anstoß gab mein Aufspüren von Adressen ehemaliger ZwangsarbeiterInnen und die Fertigstellung einer Magisterarbeit von Till Kössler zum Thema „Arbeitseinsatz in der Mittelstadt. Ausländische Arbeiter im Raum Gütersloh im Spannungsfeld von Herrschaft und Gesellschaft, 1939-1945“ .

In drei praktischen Geschichtskursen des 11. Jahrgangs habe ich parallel zu Kösslers universitären Forschung mit SchülerInnen der Anne-Frank-Gesamtschule versucht, die Zwangsarbeiterschicksale besonders in den ortsansässigen Firmen aufzuklären. Wir ermittelten Gütersloher Zeitzeugen und befragten sie . . . . . .

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